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Erfahrungsbericht für Alalay

Beschreibung für die Einsatzstelle Alalay der Entsendeorganisation ICJA Freiwilligenaustausch weltweit e.V. vom Oktober 20191

Typischer Tagesablauf

Unterstützung der Erzieherin des Wohnheims, Begleitung der Kinder bei Aktivitäten, Spielangebote machen.
Arbeitsbeginn ca. 9 Uhr (oder früher, wenn Fußballtraining ist und wir gemeinsam zum Sportgelände gehen) und die Kinder bei der Erledigung der vormittäglichen Pflichten unterstützen bzw. freundlich daran erinnern ;-)(Putzdienste, Hausaufgaben, Essensdienste). Wöchentlich finden Gruppensitzungen mit der Psychologin statt, die auch unterstützt wird. Mittagessen. Anschließend fertig machen für die Schule und zur Schule bringen. Nachmittags: Begleitung zu Ärzt_innen von kranken Kindern oder spielen mit Kindern, die nicht in die Schul gehen. Arbeitsende gegen 16h.

Fachliche Unterstützung

Es gab Anleitung durch die Heimvorsteherin, die Psychologin und die Erzieherin. Sie waren bei Fragen immer ansprechbar, das war gut. Mit der Zeit ist man reingekommen; kulturelle Unterschiede und konkrete Gegebenheiten des Heims haben eine Eingewöhnung benötigt, aber die Atmosphäre war sehr angenehm.

Unterkunft

Gastfamilie, sehr freundlich. Auch wenn Wertunterschiede bestanden (sie waren konservativ) haben wir uns menschlich gut verstanden.

Lernerfahrung

Ein anderes Zeitgefühl kennenlernen, die Perspektive wechseln zu können und ein Verständnis dafür zu bekommen, was 'eine andere Perspektive' heißt. Also einerseits tatsächlich an einem anderen Ort zu sein und dadurch andere Orte näher mitzubekommen, aber andererseits auch die damit verbundenen anderen Relevanzstrukturen und Realitäten (zB Abholzung im Amazonas, die Bezeichnung 'dritte Welt' aus der Sicht und aus dem Mund einer Person, die in einem so genannten Land lebt.)
Auch nachwirkend noch ein Reflektieren über kolonialistisch bedingte Bilder in meinem Kopf (zB manchmal inhaltlich-methodisches nicht-ernstnehmen der Psychologin, was ich im Nachhinein eindeutig als mit kolonialer Brille gefärbt einordne). Mein Beitrag im Freiwilligendienst war weniger eine konkrete Arbeitskraft, als vielmehr Liebe zu geben und Ansprechperson für die Kinder zu sein und sie emotional zu unterstützen.

Eigenschaften, die ein/e Freiwillige/r für diese Einsatzstelle mitbringen sollte

Weiterempfehlung: Ja

Die Leute waren sehr nett und es war kein unangemessener Druck oder Erwartungen. Homosexualität wurde als 'heilbare' Krankheit angesehen, was eventuell anstrengend für lgbtiq* sein kann.

1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!