Beschreibung für die Einsatzstelle VAMOS JUNTOS der Entsendeorganisation VAMOS JUNTOS Freundeskreis Deutschland - Bolivien e.V. vom Juli 20201
Die Freiwilligenarbeit von Vamos Juntos ist im größten Teil soziale Straßenarbeit. Jeder Freiwillige arbeitet mit einer Bestimmten Gruppe bzw. mit bestimmten gewerkschafts-ähnlich vereinigten Schuhputzern das ganze Jahr über zusammen. Bei der Arbeit geht es dann auf der einen Seite darum, einen kontinuierliche Kontakt zu den Schuhputzern herzustellen und so über Aktivitäten und Aktionen, die Vamos Juntos organisiert zu informieren, auf der anderen Seite ging es auch darum, einfach für die Schuhputzer da zu sein. Diese Gespräche gingen von Alltagsthemen, über politische Diskussionen bis hin zu Schwierigkeiten in der Familie oder andere Sorgen die die Schuhputzer hatten. Neben dieser Straßenarbeit haben wir Freiwilligen auch immer wieder andere Projekte mitgestalten, etwa Sportveranstaltungen organisiert, in den Schulferien Workshops für die Kinder vorbereitet oder mit älteren Schuhputzern Aktivitäten unternommen. Außerdem haben wir auch immer wieder Hausbesuche durchgeführt und einzelne Schuhputzer beispielsweise zum Arzt begleitet.
Ein typerscher Tagesablauf:
Morgens vor der Straßenarbeit haben wir uns immer im Büro getroffen. Von dort ging es dann auf die Straße zu den Schuhputzern. Die Mittagspause haben wir dann eigentlich immer mit dem ganzen Team im Büro verbracht und gemeinsam zu Mittag gegessen. Am Nachmittag ging es dann an den meisten Tagen nocheinmal auf die Straße, aber da viele Schuhputzer vor allem morgens arbeiten, wurden gerade am Nachmittag auch immer wieder andere Dinge erledigt, organisiert oder geplant.
Das Team bestand sowohl aus Sozialarbeiterinnen als auch aus einer Sozialpädagogin, an die ich mich jederzeit wenden konnte. Es war wirklich gut, gerade in etwas schwierigeren Situation diese Unterstützung dauerhaft im Hinterkopf zu haben und sie auch das ein oder andere Mal in Anspruch zu nehmen.
Bei jedem Fall, der etwas komplizierter war, war eine Mitarbeiterin verantwortlich. In Zusammenarbeit die Einzelfälle dann zu betreuen und zu begleiten, hat mir immer viel Spaß gemacht.
Wir haben zu viert in einer WG gewohnt. Wir waren alle Freiwillige von Vamos Juntos und es war gut, sich auch nach der Arbeit noch ab und zu über Themen auszutauschen, die über den Tag bie der Arbeit aufgekommen sind.
Ich habe sehr viel über mich selber gelernt! Die vielen Gespräche mit so unterschiedlichen Persönlichkeiten haben mich auf besondere Art und Weise bereichert. Ich habe gelernt Menschen wirklich zuzuhören, wenn sie mit einem sprechen. Das mag banal klingen und doch musste ich das lernen und bin dafür sehr dankbar!
Außerdem habe ich mich angefangen auf eine andere Art mit sozialer Ungleichheit zu beschäftigen als ich es vorher in Deutschland getan habe.
Stünde ich nochmal vor der Wahl ein FSJ bei Vamos Juntos zu machen, ich würde immer wieder ja sagen.
Die Vielfältigkeit bei der Arbeit, die Möglichkeiten eigene Ideen umzusetzten, die super Atmosphäre im Team und die Herzlichkeit so vieler Schuhputzer haben mir ein unglaubliches Jahr in Bolivien ermöglicht. Das kann ich nur jedem empfehlen!
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!