Beschreibung für die Einsatzstelle Liceo Científico Dr. Miguel Canela Lázaro der Entsendeorganisation ICJA Freiwilligenaustausch weltweit e.V. vom Dezember 20221
Ich war als Hilfslehrer am Liceo, einer weiterführenden Schule, tätig. Das bedeutet, dass ich die offiziellen Lehrer*innen der Einrichtung in deren Unterricht unterstützt habe. Die meiste Zeit war ich bei verschiedenen Lehrer*innen und Klassenstufen direkt im Unterricht mit dabei und habe diesen auch mal geleitet. Außerdem habe ich in der Vorbereitung des Unterrichts geholfen und bei sonstigen internen wie externen Veranstaltungen mitgeholfen (Exkursionen etc.).
Mein Arbeitstag startete normalerweise mit dem offiziellen Beginn des Unterrichts um 8 Uhr. Mit dem Schulbus ging es zur Schule. Wann mein eigener Unterricht begann, hing davon ab, in welchen Klassen ich aktiv war. Dies konnte ich am Anfang des Jahres in einem Gespräch mit der Schulleiterin ganz nach meiner Präferenzen auswählen. Zusammen wurde ein Stundenplan erstellt. Täglich hatte ich ungefähr 5-6 Stunden, in denen ich an der Seite einer ausgebildeten Lehrkraft im Klassenraum war. In der restlichen Zeit half ich bei der Vorbereitung auf den Unterricht, beim Korrigieren von Test/Klassenarbeiten oder ich hatte Pause. Um 16:40 Uhr war die Schule für alle beendet und mit dem Schulbus ging es wieder zurück nach Hause, wo ich dann Freizeit hatte.
Da man meistens an der Seite einer ausgebildete Lehrkraft war, war die Unterstützung so direkt gegeben. Eine Einführung, Ausbildung oder ähnliches, wie genau man im Unterricht helfen bzw. sich verhalten sollte, bekam ich allerdings nicht. Gebraucht hätte ich eine solche aber auch nicht wirklich. Nur in einzelnen Fällen, wo man auf Grund von Krankheitsfällen unter den Lehrkräften auch mal alleine vor der Klasse stand (nur unter eigener Einwilligung), konnte es passieren, dass man auch mal leicht überfordert war.
Ich war in einer Gastfamilie bzw. bei einer Gastmutter untergebracht. Ich wohnte bei einer älteren Dame, deren Kinder schon ausgezogen waren. Dies ist eine sehr typische Wohnsituation für die Freiwilligen in der Dominikanischen Republik. Mit meiner Gastmutter hatte ich nie Probleme und wir verstanden uns super gut. Dies lag vermutlich aber auch daran, dass sie in den Jahren zuvor bereits internationale Freiwillige aufgenommen hatte. Auf irgendeine Art und Weise eingeschränkt wurde ich durch die Wohnsituation nicht. Ich konnte kommen und gehen, wann ich wollte. Die Kommunikation funktionierte einwandfrei.
Zu viel um alles aufzuschreiben. Ich habe so viele Dinge im Ausland gelernt, die mir gar nicht aufgefallen sind, da diese für mich mittlerweile selbstverständlich sind. Sie haben sich über einen langen Zeitraum in mir entwickelt, wodurch ich dies gar nicht erkannt habe. Ich habe aber definitiv viel über mich selber gelernt, was mir überhaupt wichtig ist und wie ich mich verhalten möchte. Ich habe natürlich auch super viel über das Land und die Kultur gelernt sowie das Unterrichten und den Umgang mit Kindern und Jugendlichen.
Es war ohne Zweifel die bis jetzt beste Zeit meines Lebens. Vor allem die Einsatzstelle/ das Projekt war super, da man immer etwas zu tun hatte und man super integriert wurde. Ich wurde als eine echte Hilfe angesehen und es haben sich alle über meine Präsenz gefreut. Ich habe mich wertgeschätzt gefühlt. Auch sonst war das Leben dort sehr schön und ich kann wenig Negatives über mein Jahr sagen. Jeden Abend habe ich mich schon auf den nächsten Tag und die Arbeit gefreut.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!