EO-Bereich | grenzenlos e.V. | Nutzungsbedingungen | Impressum

Erfahrungsbericht für Camphill School Hermanus

Beschreibung für die Einsatzstelle Camphill School Hermanus der Entsendeorganisation Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. vom September 20131

Typischer Tagesablauf

ich hatte 2 Betreuungskinder in unserem Haus mit verschiedenen Behinderungen für die ich die Hauptverantwortung hatte. Das heißt: Körperpflege, Alltagsgestaltung, Hilfe beim Essen, etc. Außerdem war ich unter der Woche immer 4 Stunden am Tag in der Schule als Assistenz des Lehrers tätig, in einer Klasse mit Kinder sehr verschiedener Behinderungen (das ist inzwischen anders, die Klassen sind inzwischen nach Behinderungen/Fähigkeiten gestaffelt.) Außerdem war die Vorbereitung von Frühstück und Abendessen, sowie das Sauberhalten des Hauses (Putzen, Wäschewaschen, Spülen, etc.). Aufgabe der Freiwilligen. 6 Tage die Woche habe ich gearbeitet, einen Tag hatte ich frei, auch das ist inzwischen anders (alle 2 Wochen ein ganzes Wochenende frei). Ein typischer Tagesablauf unter der Woche sah in etwa so aus: Morgens um 7 Uhr gab es ein Teamtreffen, im Anschluss wurden die Kinder von ihren entsprechenden Freiwilligen geweckt, gewaschen, angezogen. Dann gab es Frühstück, im Anschluss wurde zunächst gespült/die Wösche gemacht und danach wurden die Kinder beim Zähneputzen unterstützt. Dann wurden diese zur Schule begleitet. In den Klassen hatten man dann andere Kinder als die eigenen Betreuungskinder. Dann war man von 9 bis 12 Uhr in der Schule, dann gab es Mittagessen, im Anschluss Mittagspause (wobei man ein Mal in der Woche auch noch "rest hour watch" hatte, als die Verantwortung für alle Kinder im Haus in der Mittagspause. An den restlichen Tage hatte man dann dort eine Stunde Mittagspause. von 3 bis 4 war nochmal eine Stunde Schule und am Anschluss von 4 bis 6 hatten man dann die Nachmittage zur freien Gestaltung mit den Kindern (Spazieren gehen, basteln, spielen, etc.). Um 6 gab es Abendessen, danach wurden die Kinder bettfertig gemacht, noch ein Gute-Nacht-Lied gesungen und dann wurden die Kinder ins Bett gebracht, wonach man dann frei hatte (außer man hatte night watch, also Nachtwache (ein Mal die Woche), wo man dann bei den Kindern geschlafen hat. Gewohnt habe ich im gleichen Haus mit den Kindern, allerdings gibt es mittlerweile auch die Möglichkeit in einem Freiwilligenhaus zu wohnen.

Fachliche Unterstützung

Die Unterstützung fand durch die Hausmutter und Anfang teilweise noch durch die alten Freiwilligen statt. Allerdings war man auch mit vielen Dingen auf sich selbst gestellt, was ich aber nicht weiter schlimm fand und mir große Selbstständigkeit und auch Freiheit in meinem Handeln brachte.

Unterkunft

Alle Freiwilligen hatten ein Einzelzimmer in den verschiedenen Häusern auf dem Gelände.

Lernerfahrung

Eigenständig zu handeln, Verantwortung zu übernehmen, kreative Alltagsgestaltung selbst in die Hand zu nehmen, mit verschiedensten Kulturen und Altersstufen in einem Team zu arbeiten, mit behinderten Kindern professionell umzugehen, Kochen in großen Mengen, Haushalt organisieren, die Perspektiven anderer Menschen und Kulturen besser begreifen, Unterrichtseinheiten durchzuführen, bestimmte Dinge mit mehr Gelassenheit zu betrachten. Den Blick fürs Ganze im Auge zu behalten. Meine eigene Person auch mal zurückzustellen um zum Ziel/Konsens zu kommen.

Eigenschaften, die ein/e Freiwillige/r für diese Einsatzstelle mitbringen sollte

Weiterempfehlung: Ja

Es gibt vieles, was in dieser Einrichtung nicht richtig läuft, allerdings muss ich im Großen und Ganzen sagen, dass ich gerade auch durch bestimmte Hürden unglaublich viel gelernt habe und es in der Regel alles überwindbare Dinge waren und ich eine unglaublich anstrengende aber auch unglaublich schöne Zeit hatte.

1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!