Beschreibung für die Einsatzstelle IME. "Les Fontenottes" der Entsendeorganisation Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. vom Juli 20101
Bei den Fontenottes handelt es sich um ein Internat für geistig benachteiligte Kinder zwischen 7 und 14 Jahren. Mein Hauptaufgabenfeld lag zum einen in der Begleitung der 6. und 1 Klasse in künstlerischer Hinsicht, indem ich parallel zum Hauptunterricht kreative Projekte mit den Kindern umsetzte (Fresken, Tafelbilder, Kostüme etc.); oder ich war einfache Klassenhilfe, um die Lehrerin zu unterstützen. Darüber hinaus gab ich einzelnen Kindern Nachhilfe beziehungsweise Förderunterricht. Der zweite Aufgabenbereich war die Musik. Zum einen begleitete ich den Eurythmieunterricht musikalisch, zum anderen gaben alle Frewilligen mit der Musiklehrerin zwei Mal wöchentlich ein halbstündiges Abendkonzert. Bei den Monatsfeiern waren wir natürlich auch gefragt. Wenn ich nicht in der Klasse tätig war, stand die Arbeit in der Wohngruppe an (Mittagessen, Sieste, Gruppennachmittag).
Der typische Tagesablauf: Externe Kinder vom Bus abholen (8.30), Morgenkreis, Arbeit in der Klasse, Mittagessen in der Wohngruppe, Sieste oder Freizeit, Arbeit in der Klasse, Freizeit mit der Wohngruppe oder Feierabend.
Wenn ich Fragen hatte, wurden diese immer gern und ausführlich beantwortet. Auch wurde ich ausreichend vorbereitet, wenn es wichtige Dinge im Umgang mit den Kinder zu beachten gab. Ansonsten wurde ich zunächst jedoch nicht mit der Krankenakte der Kinder vertraut gemacht, um komplett unvoreingenommen auf diese zugehen zu können.
Für die Freiwilligen steht ein eigenes Haus zur Verfügung, in dem jeder ein eigenes Zimmer hat. Es ist sehr schön, da es am Rande des Schulparks liegt, mit weißen Fensterladen, kleinem Garten Terasse, Kaminen etc. Ich habe es genossen dort zu wohnen. Es ist sehr komfortabel, aber man sollte keine zu große Angst vor Insekten haben und nicht so kälteempfindlich sein, da es einfach ein altes Haus ist, was aber seinen Charm ausmacht. Internet ist nicht vorhanden (nur in der Schule).
Wie schön das Leben ist und das man gemeinsam viel mehr erreichen kann als allein. Außerdem habe ich an Persönlichkeit gewonnen, da ich genau die richtige Mischung aus Eigenverantwortung und Anleitung fand. Ich bin mir nun meiner Stärken und Schwächen bewusst. Und Französisch habe ich natürlich gelernt!
Ich kann die Stelle sehr empfehlen, da ich dort das beste Jahr meines bis dahin geführten Lebens verbracht habe. Die Arbeit mit den Kindern hat mir die Glückseligkeit ins Herz gesetzt, von der ich noch immer zehre (fünf Jahre später). Auch die Athmosphäre unter den Lehrern und Freiwilligen war sehr herzlich.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!