Beschreibung für die Einsatzstelle Maronitische Gemeinde Unsere Liebe Frau von Latakia der Entsendeorganisation SoFiA e.V. vom August 20101
Meine Tätigkeiten waren:
- Messdienen/ Küsterdienste (6 mal wöchentlich)
- Deutschuntericht an zwei Abenden die Woche geben
- Kindergarten (4 Vormittage die Woche): Kinder unterhalten; keine festen Aufgaben
- Büroarbeiten (vor und nach den Messen): Sekretärin entlasten (Botengänge, Kaffee kochen), Emailverkehr nach Deutschland
- unregelmäßig Hausmeisteraufgaben im Studentenwohnheim, Kirche und dem Gemeindeeigenen Ferienhaus (letzteres war im Sommer)
Einen typischen Tagesablauf gab es in dem Sinne nicht, da ich nicht jede Tätigkeit täglich ausführte. Ein typischer Mittwoch (als der arbeitsintensivste) sah so aus: Von etwa halb 10 bis 14 Uhr war ich im Kindergarten, wo ich mit den Kindern spielte. Dann fuhr ich nach Hause, aß mit der Hausmeisterfamilie zu Mittag, bereitete wenn noch nicht geschehen den Deutschunterricht vor, ruhte mich aus, fuhr gegen 20 vor 5 wieder mit dem Bus zur Kirche, war kurz im Büro, half die Kirche für die Messe vorzubereiten, diente in der Messe, räumte danach auf, fuhr gegen 7 nach Hause, gab Deutschunterricht von halb 8 bis etwa 9. Andere Tage waren wesentlich entspannter.
Ich erhielt eine umfangreiche Einweisung durch meinen Vorgänger, dessen Dienstzeit sich (geplant!) etwa 3 Wochen mit meiner überschnitt. Zum Erlernen des Arabischen machte ich einen 4-wöchigen Sprachkurs. Der Pfarrer der Gemeinde, der fließend Deutsch spricht, stand für Fragen für Verfügung.
Ich war sehr gut untergebracht. Mir stand die Pfarrerswohnung im gemeindeeigenen Studentenwohnheim zu verfügen. Den allergrößten Teil meiner Dienstzeit hatte ich die Wohnung mit Schlafzimmer, Bad, Wohnzimmer und Küche zur alleinigen Verfügung. Zu Mittag aß ich bei der Hausmeistersfamilie, morgens und abends versorgte ich mich selbst.
syrian way of life -> Verständnis, viel über mich selbst, syrische positive Sicht auf Deutschland, die eigene Kultur und Deutschland, Geduld, selbstständiger werden, Hand-/Fußkommunikation, Arabisch, Deutschunterrichten, Christentum in Syrien...
Auch wenn die Arbeit gelegentlich etwas zu eintönig und unterfordernd war (Messdienen)(aber auch das ist ein Lerneffekt!) hatte ich durch die Stelle die Chance ein interessantes Land und vor allem dessen Leute kennen zu lernen und Freunde unter ihnen zu finden. Gerade da Assoziationen zu Syrien selten über "Achse des Bösen", "Islam" oder Orientphantasien in Deutschland hinausgehen, ist es wichtig, dass es Leute gibt, die wirklich in Syrien lebten und so einen ganz anderen Zugang und vor allem Verständnis haben. Ich fand das Jahr in Syrien sehr bereichernd.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!