Beschreibung für die Einsatzstelle Sevagram/ Avedana Bhavan der Entsendeorganisation Franziskanerinnen Salzkotten vom Dezember 20101
Meine Hauptaufgabe bestand in der Arbeit im Hospiz "Avedana Bhavan", das zu dem Projekt "Sevagram" (eine Art SOS-Kinderdorf) gehört.
Zu meinen Aufgaben zählte die tägliche Pflege der krebskranken Patienten (Waschen, ankleiden,...), sowie Essens- und Teeausgabe, Hilfestellung, Säubern, Verbandsmaterial basteln, Wattetupfer drehen, Medikamente verteilen und die Wäsche falten.
Im Kinderdorf bestand zudem die Möglichkeit, die Kinder zu beschäftigen oder bei den Hausaufgabenstunden zu helfen.
Zudem verbrachte ich viel Zeit in der Community-Küche und half beim Zubereiten der Mahlzeiten.
Die Anweisungen und Aufgabenverteilung erfolgten über die indischen Krankenschwestern oder die Ordensschwestern. In vieler Hinsicht bedeutete das allerdings meistens: "learning by doing" oder nachfragen mit Händen und Füßen.
Ich wohnte gemeinsam mit meiner Einsatzpartnerin und einer indischen Küchenfrau in einem der Kinderdorf-Häuser, welches noch frei stand. Jeder hatte sein eigenes Zimmer, das mit einem Bett, Tisch und Stuhl ausgerüstet war (keine Schränke). Geduscht wurde mit Wasserhahn und Kännchen. Es gab vorwiegend Hockklos, aber auch eine europäische Toilette. Essenstechnisch wurden wir aus der Community-Küche mitversorgt, die die Mahlzeiten für die vor Ort lebenden Ordensbrüder zubereitet.
Ich habe gelernt zu leben, auf die kleinen Dinge des Lebens zu achten und ein Gespür und Verständnis für völlig andere Kulturen und Lebensweisen/einstellungen zu bekommen. Ich habe gelernt die Initiative zu ergreifen und habe erfahren, dass gerade an einem Ort des Sterbens das Leben nicht intensiver sein kann.
Ich schätze, der wahre Schatz, den ich mitgenommen habe aus diesem Jahr, läßt sich nicht in Worte fassen...
Es war eine sinnvolle Arbeit, die mich mit jeglichen Faszetten des Lebens konfrontiert und bereichert hat.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!