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Erfahrungsbericht für Kisongo Academic College

Beschreibung für die Einsatzstelle Kisongo Academic College der Entsendeorganisation Internationaler Bund Südwest gGmbH (IB) - IB VAP Kassel vom Januar 20111

Typischer Tagesablauf

Bei der Einsatzstelle handelt es sich um ein weiterführende Schule mit Schülern ab 13 Jahren.
Meine Hauptaufgabe in den ersten Monaten bestand im Unterrichten, hauptsächlich Englisch und Computer, aber je nach Bedarf auch mal Mathematik oder Französisch. Mein Stundenplan war richtig voll. Ich hatte große Verantwortung, ganz allein, für viele Schüler.

Nach der Schule fanden AGs oder Sport statt. Auch dabei habe ich immer mitgeholfen: Es wurde eine Deutsch-AG gegründet und das Sportprogramm ein bisschen umgestaltet. Ich war sehr frei eigene Ideen einzubringen und umzusetzen.

Nach diesem langen Tag ging es dann ans Unterrichtvorbereitung, Klausurenkorrekturen u.ä.
Abends habe ich zwischendurch auch immer mal wieder Nachhilfe gegeben, für einzelne Schüler, Schülergruppen oder Klassen.

Viel Zeit für mich selbst blieb da nicht. Aber ich habe es auch einfach viel zu gern gemacht.

Irgendwann haben sich meine Aufgabenfelder etwas geändert: Ich habe nur noch Computer unterrichtet, dafür aber sehr viel im Büro des Schuldirektors und der Verwaltung mitgeholfen: Klausuren tippen und drucken (die meisten Kollegen konnten nicht mit dem Computer umgehen), Notenlisten erstellen und auf dem neusten Stand halten, Zeignisse schreiben u.a. Das ließ Raum für eigene größere Projekte, wie zum Beispiel die Patenschaften für einige der (größtenteils armen) Schüler.

Fachliche Unterstützung

Der erste Ansprechpartner war der Schuldirektor, der gleichzeitig auch mein Gastvater war. Er hat in Deutschland studiert und wusste genau, was mich wundert oder stört und wie er es mir am Besten erklärte.
Zwar war es nicht immer einfach, so war er doch der Herr im Haus, der das letzte Wort hat und dem niemand widersprechen darf (das afrikanische Rollenverständnis war sehr ungewohnt), doch hat er sich immer Mühe gegeben und konnte professionelle Anleitung geben.
Auch das Lehrerkollegium stand mir immer mit Rat und Tat zur Seite. Rein fachlich gab es kaum irgendwelche Probleme.

Unterkunft

Zusammen mit meiner Mitfreiwilligen habe ich in einem Zimmer mit Bad im Internatsteil der Mädchen gewohnt, Wand an Wand mit den Schülern. Zwar war alles sehr einfach und ohne jeglichen Luxus, zum Beispiel ohne fließendes Wasser, aber wir hatten es gemütlich und für afrikanische Verhältnisse definitiv komfortabel.
Auch die Familie des Direktors hat dort gewohnt und uns aufgenommen wie ihre eigenen Kinder. Mit der Familie haben wir gegessen, konnten uns immer an sie wenden und waren bestens aufgehoben.

Lernerfahrung

Viel zu viel, um das alles hier zu schreiben und viel zu unfassbar um es in Worte auszudrücken. Nur ein paar kurze Gedanken: Das Leben und den Wohlstand schätzen, (afrikanische) Gelassenheit, Leben mit Menschen einer anderen Kultur, und so vieles mehr...

Eigenschaften, die ein/e Freiwillige/r für diese Einsatzstelle mitbringen sollte

Weiterempfehlung: Ja

1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!