Beschreibung für die Einsatzstelle Colegio San Christoferus der Entsendeorganisation Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. vom November 20181
Zwischen 7:50 und 14:00 habe ich mit den Schülern gearbeitet. In meinem "Salon" waren es fünf oder sechs Jungen im Alter von 14 bis 22 Jahren. Die Freiwilligen übernehmen eine unterstützende und in vielen Momenten auch eine leitende Rolle im Klassenzimmer. Es wird viel gebastelt, gemalt, gefegt und im Biogarten gearbeitet. Natürlich muss man als Freiwilliger den Schülern eventuell helfen, die Toilette zu benutzen oder zu duschen. Von den meisten Lehrern erhält man dafür eine gute Einweisung. Ich war außerdem einmal die Woche mit zwei Schülern in der Biobäckerei "Los Siete Enanos", um Kekse zu backen.
Nachmittags arbeiten die Freiwilligen von 14:30 bis 16:30 im Biogarten oder auf dem Rest des Geländes. Es wird viel Unkraut gezogen, aber oft wird man auch für andere Aufgaben eingesetzt. Freitags putzt man das Klassenzimmer, abwechselnd auch die Aula.
Beim Krippenspiel an Weihnachten helfen die Freiwilligen aus (z.B. durch Musizieren oder Aushelfen auf der Bühne) und im Früjahr organsieren sie ein anderes Theaterstück.
Das kommt ein wenig darauf an, mit welchem Lehrer man zusammen arbeitet. Viel musste ich mir selbst erfragen.Von Anfang an hat man viel Verantwortung. Wenn der Lehrer mit dem man am meisten zu tun hat die Fragen nicht gut beantwortet, gibt es noch genug hilfreiche Personen mit denen man reden kann. Zumindest war es bei mir so.
Ich habe mit 3 Freiwilligen und immer mal wieder mit anderen Freiwilligen in einem Haus auf dem Gelände gewohnt. Zwischenzeitlich waren wir 8 Personen. Es gibt 4 Doppelzimmer, ein Einzelzimmer, eine Küche, ein großes Wohnzimmer und einen schönen Innenhof. Um das Haus kümmern sich die Freiwilligen.
Ich habe vieles über mich selbst gelernt, weil ich in meinen Schülern Eigenschaften gesehen habe, die ich von mir selbst kenne, aber oft in den Hintergrund dränge. Ich habe gelernt, dass ich meinen Instinkten im Umgang mit meinen Schülern trauen konnte und das ich diese Arbeit gut machen kann. Außerdem habe ich mein Menschenbild erweitert und gelernt, ohne Sprache und mit dem Herzen zu kommunizieren.
Auch wenn ich in manchen Momenten frustriert mit der Einsatzstelle war, bereue ich meine Wahl kein bisschen.Ich habe wunderbare Menschen kennengelernt und bin persönlich enorm gewachsen.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!