Beschreibung für die Einsatzstelle Colegio Rudolf Steiner der Entsendeorganisation Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. vom September 20131
Ich war als "Erzieher" in einer Gruppe mit ca. 10 Kindern im Alter von 2 und 3 Jahren tätig.
Der Arbeitstag beginnt um 8 Uhr mit dem Vorbereiten auf den Tag, ab 8:30 Uhr werden die Kinder empfangen. Die kommenden vier Stunden wird drinnen und draußen gespielt, gebacken, gemalt etc. Um ca. 11 Uhr ist das gemeinsame Frühstück eingeleitet von einer Morgenrunde, es wird viel gesungen, zum Abschluss wird ein Märchen erzählt. Ab 12:30 Uhr werden die Kinder abgeholt, hinterher muss noch aufgeräumt und nachbereitet werden.
Während der Zeit mit den Kindern habe ich die gleichen Aufgaben wie die Haupterzieherin. Die Kinder müssen ständig betreut und beaufsichtigt werden, sie werden auf Klo begleitet ggf. Windeln wechseln. Es muss abgewaschen und gefegt werden.
Nach einer Mittagspause von ca. 45 min, verbrachte ich die restliche Arbeitszeit bis 16:00 Uhr mit der Instandhaltung der Innen- und Außenbereiche. Dazu gehören fegen, harken, Gärtnerarbeiten, kleinere Reparaturen etc. Außerdem fertigte ich Handarbeiten an, vor allem häkelte ich, was später für den Basar der Schule verkauft wurde.
Ich wurde von meiner Kollegin im täglichen Umgang mit den Kindern auf pädagogische Gepflogenheiten hingewiesen. Außerdem gab es regelmäßig Vorträge über die Waldorfpädagogik.
Ich habe bei einer Gastfamilie gewohnt.
Ich habe sehr, sehr, sehr vieles gelernt. Viel mehr als ich in Worte fassen kann und jemals geglaubt hätte lernen zu können.
Zum einen sind dort die offensichtlichen Dinge wie die spanische Sprache, Theorie und Anwendung der Waldorfpädagogik und der Anthroposophie, wichtige Fähigkeiten im Umgang mit Kindern, viel über die uruguayische Kultur etc.
Desweiteren habe ich sehr viel über das Zwischenmenschliche, geglückte und missglückte Kommunikation gelernt. Ich habe unglaublich viel über mich selbst und meine Fähigkeiten gelernt.
Das allerwichtigste für mich ist aber nicht das Wissen, sondern das Können, ich bin sehr viel reicher an mentaler Stärke, mein Weltbild und das der Menschen hat sich sehr geändert. Es fällt mir schwierig dies in adäquate Worte zu fassen.
Ich kann sie nicht komplett guten Gewissens weiterempfehlen.
Meine persönliche Erfahrung dort war eine sehr gute, aber das liegt vor allem daran, dass ich die vielen unangenehmen Erfahrungen und Schwierigkeiten als Möglichkeit zum Lernen und Wachsen genutzt habe.
Es ist ein schöner Ort mit sehr lieben Menschen und Kindern. Allerdings steckt die Schule in einer sehr schwierigen Situation und es ist schwer seinen Platz dort zu finden, die Kommunikation läuft meist schief.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!