Beschreibung für die Einsatzstelle Youth Job Centre (Kaunas Labour Exchange) der Entsendeorganisation Jugendwerk der AWO Württemberg e.V. vom September 20131
Meine Hauptaufgabe bestand darin primär Arbeitslosen, aber auch anderen Interessenten wie z.B Studenten Deutsch, Englisch oder seltener auch Französisch beizubringen. Ich gab sowohl größere Kurse als auch Einzel- oder Gruppenstunden. Mittags gab ich immer eine Stunde Kurs und nachmittags manchmal dann Einzelberatungen, auch manchmal für Angestellte der Firma. Meist erledigte ich auch kleine Routine- /Büroaufgaben, beispielsweise das Aushängen neuer Jobangebote im Eingangsbereich oder das Anfertigen von Kopien.
Ein paar Mal während unseres neunmonatigen Dienstes bereiteten meine EVS Kollegin und ich auch noch Sonderevents vor. (Halloweennachmittag, Weihnachtsfeier, Osterbastel, Konferenz über Freiwilligentätigkeit, Abschiedsfeier, Erstellen einer Galerie mit Text über alle ehemaligen Freiwilligen)
Kaum. Keiner interessierte sich wirklich für unsere Arbeit, alle waren selbst zu beschäftigt und gestresst, alles wurde nur oberflächlich betrachtet, konstruktive Kritik gab es nicht. Wir sollten alles "frei Schnauze" machen und alles selbst entscheiden, meiner Meinung nach herrschte zu viel Freiheit in der Arbeitsgestaltung. Man konnte nicht wirklich an sich selbst arbeiten..
Wir hatten zu sechst ein großes Haus mit Garten, wir hatten sehr viel Platz, das war schön. Allerdings war es etwas verschmutzt und sehr verrümpelt, manchmal hatten wir Ungeziefer im Haus, sowie einige andere Schäden.
Hauptsächlich habe ich mich selbst besser kennengelernt. Ich weiß besser, wo mein Fähigkeiten und Schwächen sind, was mir wichtig und was unwichtig ist. Ich schätze viele Dinge mehr wert, die ich vorher selbstverständlich hinnahm. Ich habe außerdem gelernt Sprache vielfältig anzuwenden, ich weiß mich mit wenigen Mitteln zu verständigen. Durch die vielen internationalen Kontakte die ich gemacht habe fühle ich mich europäischer als zuvor.
Meine Einsatzstelle war meiner Meinung nach für einen sozialen Dienst ungeeignet. Es herrschte nicht die richtige Atmosphäre (zu offiziell, nicht locker) und es gab oft nichts zu tun, es war manchmal echt langweilig. Außerdem gab es viel zu wenig Unterstützung. Die Institution brüstete sich mit der Anwesenheit internationaler Freiwilliger, tat aber selbst wenig für deren Wohlbefinden. Dadurch, dass die Hilfe bei der Selbstreflexion total wegfiel, hatte ich zeitweise das Gefühl mich nicht mehr weiterzuentwickeln und nichts mehr verbessern zu können. Wenn ich alleine dort gewesen wäre und nicht noch eine andere Freiwillige mit mir zusammen Dienst gehabt hätte, hätte ich vielleicht abgebrochen, weil ich mich zu hilflos und unterfordert gefühlt hätte. Außerdem sind wir stark von Vorgesetzten eingeschüchtert, meine Kollegin sogar bedroht worden! Von unserer Ansprechperson wurde uns nicht zugehört und wir waren oft der Willkür ihrer Laune ausgeliefert.
Außerdem fand ein Großteil unserer Arbeit am Computer statt!
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!