Beschreibung für die Einsatzstelle Pahkla Camphilli Küla der Entsendeorganisation Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. vom November 20131
Weberei, Melken, Feldarbeit, Pflege des Kräutergartens, Haushalt, Fahrdienst/Botengänge mit dem Dorfauto.
Ein typischer Tag beginnt mit dem gemeinsamen Frühstück im Haus um 8 Uhr. Dieses muss evtl. vorher von dem/der Freiwilligen hergerichtet werden. Falls der/die Freiwillige mit Melken an der Reihe ist muss dies um 6:30 Uhr begonnen werden. Um 9 Uhr beginnt die Arbeit, je nach Jahreszeit und Wochentag abhängig eines der oben genanten Dinge. Von 11 bis 11:30 Uhr ist Kaffeepause, in der sich alle Dorfbewohner im Gemeinschaftshaus treffen. Danach wird die Arbeit bis zum Mittagessen im Haus um 13 Uhr fortgesetzt. Üblicherweise geht die Mittagspause danach bis 15 Uhr. Es folgt wieder Arbeit in allen anstehenden Bereichen bis zum Abendessen im Haus um 18:30 Uhr. An manchen Abenden gibt es gegen 19:30 noch Programmpunkte wie Dorftreffen oder einen Spieleabend.
Es gibt außer den von mir verrichteten Tätigkeiten noch weitere Arbeitsbereiche, wie die Milchküche, die Kerzenwerkstatt und den Stall in den Wintermonaten.
In die zu verrichtenden Arbeiten wird man anfangs eingelernt. Dies geschieht im fachlichen Bereich durch feste Mitarbeiter, ansonsten gibt es meist andere Freiwillige, die schon länger dort sind und "die Neuen", wenn nötig, unterstützen.
Ich wohnte zusammen mit einem Hausvater und mit Menschen mit Behinderung in einem Haus. Ich hatte dort ein eigenens Zimmer, in dem ich mich ungestört aufhalten konnte.
In meinem Freiwilligendienst habe ich Dinge gelernt, die wohl fast jede/jeder Freiwillige unabhängig von Land oder Einrichtung lernt.
Ich persönlich habe viel über mich selber gelernt, wo meine Grenzen liegen, wie ich auf bestimmte Dinge reagiere, wann ich Zeit für mich brauche und wann es mir gut tut, in Gesellschaft anderer zu sein. Ich habe gelernt, zu sagen was ich möchte oder brauche und über Dinge zu sprechen, die ich ändern möchte, damit sich etwas ändern kann. Ich kann jetzt sehr gut selbstständig arbeiten, erkennen, wo überhaupt erst Hilfe gebraucht wird und auch Ideen und Projekte in die Tat umsetzen.
Abgesehen von derartigen "soft skills" habe ich in meinem Freiwilligendienst auch unheimlich viele praktische Dinge gelernt. Dazu gehört z.B. Wissen über Webstühle, wie man melkt, wie man aus wenigen Zutaten ein klasse Menü kocht, Kräuterkunde und jede Menge über biologisch-dynamische Landwirtschaft. Ich könnte diese Liste noch lange weiterführen...
Und schlussendlich habe ich jede Menge wunderbare Menschen kennengelernt, die ich nicht missen möchte!
Eine Einrichtung aus der man mindestens so viel zurückbekommt, wie man reinsteckt. Und sie ist definitiv froh über die Unterstützung von Freiwilligen.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!