Beschreibung für die Einsatzstelle Pahkla Camphilli Küla der Entsendeorganisation Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. vom Oktober 20131
Ich arbeitete zweimal in der Woche in der Molkerei, wo Käse, Joghurt und Quark hergestellt wird, die restlichen Tage arbeitete ich mit den Dörflern in der Kerzenwerkstatt, der Weberei, der Kräuterwerkstatt, auf den Feldern oder was je nach Jahreszeit für Arbeit anfiel. Ich kochte zweimal die Woche mit Dörflern zusammen, molk und fuhr das Dorfauto. Mein Tagesablauf: Frühstück um acht, davor eventuell melken, von neun bis 11 Arbeit, dann Kaffeepause, dann wieder bis 1 Arbeit, Mittagspause und -essen bis 3, Arbeit bis 6, Abendessen, eventuell Spieleabend, Dorftreffen oder Singabend.
In der Milchküche wurde ich eingelernt, sodass ich alles lernen konnte. Genauso auch beim Melken. Bei der Arbeit mit den Dörflern waren meistens Mitarbeiter anwesend, die mich unterstützt und eingewiesen haben, bis ich selbst genug wusste. Aber natürlich gibt es immer Zeiten, in denen man auf sich allein gestellt ist und nicht genug Unterstützung hat.
Meine Unterkunft war gut, ich hatte mein eigenes Zimmer in unserem Haus, alle Bewohner waren sehr nett. Am Anfang gab es einen Wasserschaden, weshalb ich zuerst in einem anderen Haus wohnen musste und später nochmal ausziehen musste, aber abgesehen davon hat es mir gut gefallen.
Ich habe viel über meine eigenen Grenzen gelernt, ich habe in Maßen gelernt, nein zu sagen, ich habe gelernt, was es bedeutet, sich über Kleinigkeiten zu freuen. Außerdem kann ich jetzt melken, Kerzen machen, Tee machen, Kürbis einkochen, Käse herstellen uvm. Und ich spreche eine Sprache, die so gut wie keiner spricht oder versteht.
Für mich war dieses Jahr eine tolle Erfahrung. Natürlich hatte ich viel Stress, das Jahr war anstrengend und mühsam, aber ich hatte auch viel Spaß, habe viel gelernt und vor allem viele Menschen kennen gelernt, die mir während des Jahres Halt gegeben haben und die mir mit Kleinigkeiten zeigen, was das Leben toll macht.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!
