Beschreibung für die Einsatzstelle Munaychay der Entsendeorganisation Herzen für eine Neue Welt e.V. vom Oktober 20131
Vormittags arbeitete ich entweder in der PR-Abteilung der Organsation vor Ort oder in der Grundschule Ccotohuincho (je zwei Vormittage pro Woche). Ich stand jeden Tag um 6:30 Uhr auf und fuhr mit dem projekteigenen Bus um 7:00 Uhr mit allen Kindern vom Kinderdorf Munaychay in die Stadt Urubamba, die etwa eine halbe Stunde entfernt war. An Schultagen lief ich dann mit meiner Lehrerpartnerin eine weitere halbe Stunde nach Ccotohuincho, was ein Stadtteil von Urubamba ist. Dort begann um 8:00 Uhr unser Unterrichtstag. Die ersten beiden Blöcke unterrichteten wir Sport in den Klassen 1-4. Je nach Alter und Reife der Kinder spielten wir kleine Fangenspiele, übten Koordination, die Unterscheidung von Rechts und Links und spielten auch Fußball oder Basketball, leider mit sehr begrenzt vorhandenen Materialien. Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter mit Englisch und der 5. und 6. Klasse. Hier beschäftigten wir uns immer einige Wochen mit einem Themenblock (z.B. Kleidung, Obst, Gefühle) und fragten am Ende des Blocks das Gelernte durch ein Examen ab. Hier sah man teilweise große Unterschiede zwischen den einzelnen Schülern. Insgesamt kam man mit dem Stoff jedoch nur sehr langsam voran und Lernerfolge wurden nur in kleinen Schritten erzielt. Um 13:00 Uhr endete der Unterrichtstag, und wir liefen zurück nach Urubamba, wo uns um 14:00 Uhr der Projektbus ins Kinderdorf fuhr. Dort ging ich gleich in das Haus, für das ich zuständig war und aß mit den Kindern zu Mittag. Anschließend war von 15:00-16:30 Uhr Hausaufgabenzeit, bei der alle Kinder Hausaufgaben machten oder - im Falle dass nichts zu tun war - von mir Aufgaben zum Knobeln oder Entspannen geben ließen. Anschließend durften die Kinder nach draußen und bis zum Abendessen spielen. Auch ich ging dann mit, spielte entweder Fußball mit den größeren oder ließ mir von den kleineren eines ihrer lustigen Spiele beibringen. Oftmals saß ich jedoch auch mit einigen langsameren Hausaufgabenmachern bis zum Abendessen drinnen. Nach dem Abendessen ging ich dann meistens nach Hause ins Freiwilligenhaus, wo wir den Abend in der Kälte kurz ausklingen ließen und dann aber schnell in den warmen Betten verschwanden.
Alle Freiwilligen die als Lehrer arbeiten würden, hatten zu Beginn in zwei Fortbildungen einige wichtige Tipps an die Hand bekommen. Es gab zudem eine Schulkoordinatorin, die uns bei Problemen gerne unterstützte und auch bei Bedarf zum Unterricht begleitete um sich ein Bild zu machen.
Im Kinderdorf arbeitete jeder Freiwillige mit einer Kinderdorfmutter zusammen und diese brachten uns das meiste bei, was wir wissen mussten. Es gab auch einen Freiwilligenbetreuer, der für Probleme und Vorschläge jeder Art zur Verfügung stand und auch eine wöchentliche Reunion mit allen Freiwilligen abhielt.
Ich wohnte direkt im Kinderdorf in einem Haus für alle Freiwilligen. Hier wohnten wir in einer WG zu 8 und jeder hatte ein eigenes Zimmer.
Panflöte spielen, die Sprache Quechua, viele interessante Spiele und unzählige immaterielle Dinge (z.B. Selbstbewusstsein, Spontaneität, Umgang mit Kindern und Jugendlichen, Dankbarkeit für das hervorragende Schulsystem Deutschlands)
Als Freiwilliger hat man in dem Projekt sehr viele Möglichkeiten, das zu tun, was einem gefällt, auch Wechsel zwischen einzelnen Teilprojekten sind ohne Probleme möglich. Zudem wird Eigeninitiative sehr unterstützt und wer spezielle Talente hat, kann diese z.B. in der Bäckerei, Bücherei, bei Fußball-/Tanz-/Zirkusworkshops, gut einbringen.
Leider gibt es keine Weltwärts-Plätze mehr, sodass man sich sein Freiwilliges Jahr nun komplett selbst finanzieren muss.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!