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Erfahrungsbericht für Camphill Community Holywood

Beschreibung für die Einsatzstelle Camphill Community Holywood der Entsendeorganisation Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. vom November 20131

Typischer Tagesablauf

Die Camphill Community Holywood besteht aus einem Laden,in dem alle drei workshops vereint werden. Es gibt eine Bäckerei( in der 2 residents mitarbeiten, ein vegetarisches restaurant und die Küche, in der die Gerichte zubereitet werden.Grundsätzlich ist der Laden von Montag bis Samstag von 9- 16:30 Uhr geöffnet. Bevor jeder die Arbeit in seinem Workshop beginnt werden die Residents geweckt und man isst gemeinsam Frühstück. Nach der Arbeit ist ein Freiwilliger für das kochen im Haus verantwortlich und danach wird gemeinsam Abendbrot gegessen. An etwa zwei Tagen in der Woche ist jeder Freiwillige mit Housekeeping an der Reihe, das meint, dass man mit den Residents den Abend gestaltet und die Medikamenten Einnahme um 10 pm beaufsichtigt. Die Sonntage werden meist durch die Häuser individuell gestaltet, hin und wieder gab es gemeinsame Ausflüge, wie etwa Spaziergänge oder das Titanic Museum in Belfast.

Fachliche Unterstützung

Zu Beginn des Auslandjahres ga es zahlreiche Kurse, die jeweils einen Abend die Woche stattfanden und uns bei unserer Arbeit, sowohl mit den residents als auch in den Workshops vorbereiten sollten. ( etwa: Feuerschutz, Lebensmittelhygiene, Handling residents finances,health and safety, challenging behaviour, first aid,...)
Im ersten Monat stand uns außerdem die Managerin in der Küche noch zur Seite und hat uns ausführlich eingearbeitet. Später ankommende Freiwillige wurden jedoch größenteils nur von Freiwilligen in den Arbeitsplatz eingewiesen.

Unterkunft

Ich war in einem Haus mit zwei residents, 4 Freiwilligen und der "gastfamilie" untergebracht. Ich hatte ein eigenes großes Zimmer und für gute Verpflegung war stets gesorgt. In den letzten Monaten gab es einige Probleme auf Grund eines Konflikts zwischen der Familie und den Freiwilligen.In Krankheitsfällen zeigten diese wenig Mitgefühl oder gar Interesse und ließen uns freiwillige auf uns gestellt.

Lernerfahrung

Zunächst habe ich durch obengenannte Kurse und die Arbeit in den Workshops viel über das Arbeiten in einer Gastronomie und auch über das leben und arbeiten mit den residents gelernt. ich habe meine sprachkenntnisse gut verbessern können. desweiteren hatten wir in der zweiten Hälfte des Jahres Kurse über antroposophische Themen. Ich habe ebenfalls gelernt mehr verantwortung für mich und andere zu übernehmen.

Eigenschaften, die ein/e Freiwillige/r für diese Einsatzstelle mitbringen sollte

Weiterempfehlung: keine Angabe

An sich habe ich die Arbeit in den Workshop und das Leben mit den Residents und meinen Mitfreiwilligen sehr genossen. Doch leider finanziert sich die Community hauptsächlich aus dem erwerb des ladens, dadurch arbeitet man praktisch 8 stunden an 6 tagen die woche "hauptberuflich" in diesem Feld und hat in dieser Zeit( bis auf in der Bäckerei) nichts mit den Residents und somit mit sozialer arbeit zu tun. Zudem ist die rbeit sehr kraftzährend, da man nach ladenschluss im jeweiligen haus weiter beschäftigt ist, manchmal durchgängig bis 10 uhr abends. Man hat dementsprechend wenig zeit für sich, und selbst in dieser zeit versucht man wenn möglich für andere erreichbar zu sein, da jeder rückzug von den Hauseltern negativ als Desinteresse gewertet wird. Eines der größten Probleme war die stetig schlechter werdende Beziehung zwischen den Langzeitarbeitern und den Freiwilligen der Dienststelle. Dadurch dass die Community nur aus etwa 15 Leuten bestand wurde dies auch auf sehr persönlicher Ebene ausgetragen. Ich muss dazu sagen, dass das jahr in dem ich teil dieser community war ein wirklich schlechtes für diese war. Krankheits und Todesfälle, eine schwangerschaft sowie Finanzielle Probleme belasteten die Festangestellten zum teil so schwer, dass die freiwilligen mit viel verantwortung und teils ohne rat zurückgelassen wurden. Im nachhinein wurden viele unserer bemühungen leider scharf kritisiert, was zum starken unmut unter den freiwilligen führte.

1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!