Beschreibung für die Einsatzstelle Hohepa Auckland der Entsendeorganisation Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. vom November 20131
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arbeitsschichten zu unterscheiden: Unter der Woche arbeitet man entweder in einem der Wohnhäuser morgens und abends, oder von 8:00-16:00 im Tagesprogramm „Helios“, das etwa 15 Minuten Autofahrt entfernt von den Wohnhäusern in einem anderen Gebäude stattfindet.
Wenn man in Helios arbeitet, fährt man die Betreuten (Erwachsene mit geistiger Behinderung) morgens dorthin und bringt sie nachmittags wieder zurück zu den Häusern. In Helios werden die Betreuten nach dem Morgenkreis individuell auf verschiedene Gruppen aufgeteilt, die meist von 2-4 Mitarbeitern geleitet werden. Es gibt Bastelgruppen, Sport-, eine Tanz-, eine Garten-, eine Theatergruppe und weitere Gruppen zu verschiedenen Themen. Als Freiwilliger ist man bei der Betreuung verschiedener Gruppen mitbeteiligt.
Die andere Arbeitsschicht ist eine sogenannt „Splitshift“ (6:30-9:00 Uhr und 16:30-22:00 Uhr) in einem der Wohnhäuser zusammen mit einem oder zwei Mitarbeitern. Morgens weckten wir die Betreuten und halfen gegebenenfalls beim Anziehen und der persönlichen Hygiene. Wir bereiteten das Frühstück vor und aßen zusammen, nach dem täglichen Morgenkreis. Danach putzte ich die Bäder. Nachmittags und abends, wenn die Bewohner wieder zurück aus Helios waren, half ich beim Kochen des Abendessens, das zusammen gegessen wird, sowie das Mittagessen für den nächsten Tag vorzubereiten. Außerdem unterstützte ich die Betreuten wo nötig beim Duschen und Bettgehfertig machen. Auch Aufräumen, putzen, Wäsche waschen, backen, allgemein Haushaltsarbeit und Medikamente geben gehörten zu meinen Aufgabenbereichen.
Am Wochenende stehen neben den Haushaltsaufgaben auch Ausflüge (Sonntag ist „outing-day“) mit den Betreuten an, die meist den Betreuern und den Erwachenen mit Behinderung viel Spaß machen. Oft fuhren wir mit den Betreuten zu einem Park oder Strand, gingen mit ihnen einkaufen, zu Festen, die gerade stattfanden, machten einen Spaziergang oder besuchten auch mal das Kino oder Theater. Als Freiwilliger kann man auch selbst Ideen für Ausflüge vorschlagen und diese mitgestalten.
Es gab wenig Einführung/Einarbeitung. Es war mehr so, dass man beim Tun gelernt hat. Allerdings konnte man jederzeit Mitarbeiter fragen und diese waren zum größten Teil gerne bereit Dinge zu erklären und ihre Erfahrungen weiterzugeben. Gelegentlich gab es Gespräche mit allen Freiwilligen mit unserer Ansprechpartnerin, unserer Chefin.
Ich habe mit sechs anderen Erwachsenen mit Behinderung und zwei Freiwilligen in einem Haus gewohnt und hatte ein eigenes kleines, aber vollkommen ausreichendes Zimmer.
Ich habe den Eindruck, dass ich nach diesem Jahr mein Handeln und meine Umgebung noch stärker reflektiere und mich darin verbessert habe Menschen einzuschätzen. Die Arbeit mit den behinderten Menschen war eine Bereicherung für mich. Es war eine gute Erfahrung eine begrenzte Zeit im Ausland zu haben und in diesem Bewusstsein zu leben, da es mir so leichter fiel mehr aus der Zeit zu machen und diese Erfahrung nehme ich auch aus dem Jahr mit. Ich denke auch dass sich einige meiner Werte durch das Jahr verfestigt haben und mir deutlicher geworden ist, was mir wichtig ist und was nicht.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!