Beschreibung für die Einsatzstelle Hohepa Auckland der Entsendeorganisation Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. vom November 20141
An zwei Tagen der Woche hieß es für mich morgens um halb neun, meine Guys (so
nennen wir die service users umgangssprachlich) in einen der Vans zu sortieren und
sie zu unserem Dayservice zu fahren. Dort verbrachten wir dann den Tag in
verschiedenen Gruppen zusammen mit Guys, die von außerhalb Hohepas kommen.
Bis halb vier hatten die Guys
und wir Staff einen festen
Stundenplan. Von Gartenarbeit
über Handarbeitsgruppen, Segeln
und Klettern, bis hin zur
Theatergruppe und Musikgruppe,
es gab eigentlich nichts, was es
nicht gab. Zwischendurch
wurden immer wieder Pausen
eingelegt: Hungrig konnte man
nie sein zwischen 10.30am
Morning Tea, 12.30pm Lunch
und 15.00pm Afternoon Tea
(nicht zu vergessen 8.00am
Frühstück in Hohepa, 4.00pm
kleinen Snack nach Helios und
6.00pm Dinner) ;-)
An drei weiteren Tagen arbeitete ich in einem der sieben Häuser Hohepa Aucklands.
Wer unter der Woche in eins der Häuser eingeteilt war, arbeitete zusammen mit einem
bzw. zwei regulären Staffs in einer geteilten Schicht: morgens von 6.30-9.00am und
nachmittags dann von 4.30-10.00pm. Morgens weckte man die Guys, half beim
Waschen und Ankleiden, machte Frühstück, gab Medikamente oder putze die Bäder.
Nachmittags dann wurde die Lunchboxes für den nächsten Tag mit den Guys
vorbereitet, es wurde wieder beim Waschen geholfen und das Abendbrot vorbereitet.
Ich hatte das Glück in einem der unabhängigeren Häusern freitags zu arbeiten und
durfte somit immer mit ihnen ihre persönlichen Einkäufe erledigen oder verschiedene
Ausflüge machen, wie an einen der vielen Strände Westaucklands oder zum Theater.
Die Wochenendschichten in den Häusern waren immer ruhig. Die Guys durften
ausschlafen, viele gingen nach Hause und mit den übrigen konnte man bei gutem
Wetter die unglaublich schöne Landschaft Neuseelands erkunden gehen oder einfach
einen gemütlichen Nachmittag zu Hause verbringen. Doch gerade diese
Hausschichten waren es, bei denen man die Guys näher kennenlernte und auf sie und
ihre Bedürfnisse eingehen konnte. In den Häusern leben zwischen zwei bis sechs
Guys und diese kleine Gruppengröße ist einfach perfekt dafür.
Blick auf das Michael House, das Lavender Cottage und
das Christopher House
Durch verschiedene Seminare wurde ich nebenbei geschult. Außerdem arbeitete ich immer mit Vollzeitkräften zusammen, die mir alles erkläretn und zeigten.
Ich wohnte mit den Guys zusammen in einem der 7 Häuser Hohepa Aucklands. Das Michael House ist ein wunderschöner Neubau, in dem man sich nur wohlfühlen kann. Das Essen war immer gut und mit meiner kleinen family bin ich über das Jahr sehr zusammengewachsen.
Vieles. Spontanität, das Leben zu nehmen wie es ist, mit Hindernissen umzugehen und sie aus dem Weg zu räumen, mit behinderten Menschen umgehen, das leben genießen :) ;)
Dieses jahr war das schönste meines bisherigen Lebens. Einfach alles hat gestimmt. Die Menschen Hohepa Aucklands sind meine zweite Familie geworden und das Land und die Kultur mein zweites zu Hause.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!