Beschreibung für die Einsatzstelle Camphill Blair Drummond der Entsendeorganisation Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. vom Januar 20141
Ich lebte in einem der nun sieben Häuser und wurde einem Bewohner zugewiesen, um den ich mich schwerpunktmäßig kümmern sollte.
Unter der Woche beginn die Arbeit um 7 Uhr bis 13.30 Uhr. Dann hatten wir eine einstündige Mittagspause. In unserem Haus war es aber auch so geregelt, dass wir einmal pro Woche "rest hour" hatten, in der wir Speisezimmer und Küche putzen sollten.
Danach ging es weiter von 13.30 Uhr bis ca. 20.30 Uhr. Workshopzeit war von 9.30 bis 12.20 Uhr und nachmittags von 14.30 Uhr bis 17.00 Uhr.
Abends gab ich meinem Bewohner ein Bad oder duschte ihn und während den Essenszeiten leistete ich ihm Hilfestellung und kümmerte mich auch nach dem Essen um ihn, da er nicht von selbst auf Toilette ging. Tischdecken und abtrocknen waren auch eine typische Beschäftigung.
In den Workshops unterstützte ich die Bewohner, die Hilfe benötigten.
Die Einrichtung bot verschiedene "trainings" an, z.B. "Moving and Handling" usw. Diese "trainigs" waren auch gut, aber ich hatte oft das Gefühl, dass die Mitarbeiter, sei es im Haus oder in den Workshops, oft gar keine Ahnung zu haben schienen, wie man mit Menschen mit Bewohnern umging.
Ich hatte ein ziemlich großes Zimmer, ich war damit sehr zufrieden.
Ich habe gelernt mit Niederlagen umzugehen, den Umgang mit Menschen mit Behinderungen und v.a. allgemein den Umgang mit Menschen (Man denkt ja immer, dass Menschen mit Behinderungen schwierig sind zu händeln).
Für mich ist das schwierig zu sagen. Für mich war das Jahr schon sehr schwierig, weil wir Freiwillige sehr hart arbeiten mussten. Ich musste meinen Bewohner pflegerisch sehr stark unterstützen aufgrund seiner Behinderung. Ich habe das gerne gemacht, aber ich fühlte mich v.a. als billige Arbeitskraft ausgenutzt. Wenn man keine Lust hat, hart zu arbeiten, dann sollte man sich nicht für dieses Camphill entscheiden. Allerdings macht es auch noch einmal einen sehr großen Unterschied, in welches Haus man kommt.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!