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Erfahrungsbericht für Sylvia Koti

Beschreibung für die Einsatzstelle Sylvia Koti der Entsendeorganisation Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. vom Januar 20141

Typischer Tagesablauf

Zu meinen Tätigkeiten an einem typischen Arbeitstag gehörten Wecken der Kinder, Hilfe beim Anziehen/ Waschen, Frühstück vorbereiten und Teilnahme am gemeinsamen Morgenkreis und Frühstück.
Nach einer Pause, während die Kinder in der Schule waren, habe ich meistens häusliche Arbeiten erledigt, wie z.B. Waschen, Bügeln, Einkaufen und Putzen.
Hiernach stand Freizeitbeschäftigung mit den behinderten Kindern und Jugendlichen an. Dazu gehörten einmal wöchentlich die Zubereitung des Abendessens (zusammen mit einem Kind und manchmal allein), Spielen, draußen bewegen, Hobbies der Kinder oder auch Ausflüge.
Manchmal war ich hier mit einzelnen oder mehreren Kindern alleine, Ausflüge wurden immer zusammen mit anderen Betreuern veranstaltet.

Fachliche Unterstützung

Meine Arbeitszeiten waren immer gemeinsam mit mindestens einer anderen Betreuungsperson, an die ich mich mit Fragen immer wenden konnte.
Doch es gab auch die Möglichkeit und Gelegenheit alleine mit den Kindern zu sein, z.B. beim Spielen, und eigene Erfahrungen zu machen.

Unterkunft

Ich war in einem eigenen großen Zimmer in meinem Arbeitshaus neben den Zimmern der behinderten Kinder untergebracht.
Es war schön für mich zu spüren, dass ich wie ein Familienmitglied angenommen wurde und da ich dort wohnte auch immer Mitten im Geschehen war.
Dies hatte allerdings auch wenige negative Seiten, da es zum Beispiel wenig Privatsphäre und häufige Lärmstörungen gab.
Meine Mitfreiwilligen waren in eigenen Zimmern außerhalb ihres Hauses untergebracht, daher verbrachte ich meine Freizeit häufig in dieser stilleren Atmosphäre.

Lernerfahrung

Ich habe während meines Freiwilligendienste nicht nur häusliche Organisation wie Kochen, Waschen, Bügeln u.Ä. gelernt, sondern auch den Umgang mit Kindern und Jugendlichen und vorallem Menschen mit Behinderungen. Ich habe viel über verschiedene Behinderungen, über Erziehung und Begleitung beim Aufwachsen von Kindern gelernt. Das Akzeptieren und Leben gemeinsam mit behinderten Menschen ist für mich selbstverständlich und zu einem wichtigen Punkt geworden, den ich weiter verfolgen möchte. Daher strebe ich als Berufswunsch auch eine Arbeit mit behinderten Kindern und Jugendlichen an.
Und zu guter letzt habe ich in diesem Jahr auch viel über mich selbst gelernt, im Umgang mit Konflikten oder Problemen bei denen ich nicht weiter wusste, habe Selbstzweifel abgebaut und bin intensive menschliche Beziehungen eingegangen.
Und das ist bestimmt nicht alles, was man bei einem solchen Dienst lernt und lernen kann!

Eigenschaften, die ein/e Freiwillige/r für diese Einsatzstelle mitbringen sollte

Weiterempfehlung: Ja

Auf jeden Fall! Meine Einsatzstelle bietet für Menschen, die interessiert sind an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oder am gemeinsamen Leben mit Behinderten, eine spannende Möglichkeit einzublicken und sich selbst einzubringen. Faszinierend ist hierbei die seltene Möglichkeit für ein Jahr Mitglied in einer besonderen Art von Gemeinschaft von Menschen mit und ohne Behinderungen, dem Camphill, zu werden.

1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!