Beschreibung für die Einsatzstelle Vallersund Gård der Entsendeorganisation Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. vom November 20131
In der Camphill-Einrichtung habe ich in einem Haushalt mit behinderten Menschen und solchen ohne Behinderungen zusammengelebt. Zu den Aufgaben gehörte alles, was im Haus anfällt: Tisch (ab-)decken, Menschen wecken/ins Bett bringen, bei körperhygiene helfen, Medikamente ausgeben, wo es nötig ist, das Haus sauber halten und wöchentlich gemeinsam putzen, einkaufen, kochen, ein nettes Programm und ein gemütliches Flair schaffen.
Außerdem hat jede_r einen "Beruf" Ich habe vormittags auf dem Hof gearbeitet, dort habe ich mit Tieren (Kühe, Schafe, Hühner) und auf dem Feld gearbeitet. Zäune repariert, Eier eingesammelt, Ställe gesäubert und Tiere gefüttert, Heu eingefahren, Unkraut gezupft und gemüse geerntet!
Ich hatte eine Kontaktperson, die bewusst nicht mit mir zusammenarbeitete, von der ich also nicht abhänig war. An die konnte ich mich bei Problemen wenden. ansonsten habe ich mit erfahreneren Menschen zusammengelebt, die mir immer mit Rat und Tat zur Seite standen (und das auch konnten, weil wir ja alle zusammen lebten)
Ich wurde super in die Arbeit (im Haus und auf dem Hof) eingeführt. alle können dort englisch, und die meisten auch deutsch
Ich hatte mein eigenes Zimmer in dem Haus, in dem ich auch gearbeitet habe. dadurch verschwimmen arbeiten und wohnen, was ja Teil der Camphill-Philosophie ist. Es gibt auch ein Praktikant_innen Haus, in dem dann nur Freiwillige leben.
- Einen natürlichen Umgang mit behinderten Menschen
- Norwegisch
- vieles übers Bauersein
- Ich habe mich selber kennengelernt
- stricken
- Umgang mit Konfliktsituationen bei engem Raum (wo mensch sich nicht einfach aus dem Weg gehen kann)
- wie wichtig mir meine Familie ist
- Drogen (Alkohol etc.) sind komplett überflüssig, habe sie ein Jahr lang nicht vermisst
- Traktorfahren
- Körbeflechten
- vieles mehr
Norwegen ist immer noch Europa, und die Kultur ist nicht so grundlegend anders als die Deutsche. Dafür gelingt das Einleben sicherlich leichter und schneller. Die Arbeit mit Behinderten Menschen war nicht meine erste Wahl, aber in dieser Umgebung hat es mir gefallen. Abgesehen davon, dass die Natur unglaublich faszinierend und atemberaubend schön ist, und mensch ziemlich schnell Norwegisch spricht, lohnt sich der einblick in die Arbeit mit behinderten Menschen, die mensch so nicht überall bekommen kann.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!