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Erfahrungsbericht für Hogar Campo los Espinos

Beschreibung für die Einsatzstelle Hogar Campo los Espinos der Entsendeorganisation Juntos e.V. vom Dezember 20131

Typischer Tagesablauf

Da ich meinen Hauptarbeitsbereich auf die Schule gelegt habe, begann mein Tag mit dem gemeinsamen Frühstück der Heim und Schulkinder um 8:30. Da ich mit im Heim gewohnt habe bin ich jedoch oft etwas früher mit den anderen Freiwilligen aufgestanden um ihnen zu helfen die Kinder für die Schule fertig zu machen, d.h. Hilfe beim duschen, Zähne putzen, anziehen, Zimmer kehren, Sachen packen etc.

Danach habe ich den Vormittag in der Schule verbracht und die Lehrer in ihrer Tätigkeit unterstützt. Dabei hatte ich stets viel Freiraum und konnte eigene Wünsche oder Bedürfnisse mit einbringen. So konnte ich mich in allen Klassen, von der ersten bis zur achten, miteinbringen in den verschiedenen Fächern. Bei den Kleineren habe ich vor allem bei den kreativen Fächern mitgeholfen und bei den etwas Älteren in Mathe.

Nach einem gemeinsamen Mittagsessen habe ich dann bei den angebotenen Workshops (Töpfern, Landwirtschaft, Englisch etc.) mitgeholfen und betreut. Im Lehrerteam und besonders durch die Direktorin habe ich immer Unterstützung in Einzelgesprächen gefunden, die wöchentlich angesetzt sind.

Nach der Schule war mein eigentlicher Arbeitsauftrag beendet. Da mir jedoch die Zeit mit den Heimkindern gefehlt hat, habe ich danach die Zeit mit ihnen bei Freizeitaktivitäten am Nachmittag verbracht und abends beim ins Bett gehen (Geschichten lesen) geholfen. Das war jedoch eigentlich nicht wie Arbeit sondern der schönste Teil des Tages. Da ich so jedoch Überstunden hatte, hatte ich einen Tag in der Woche frei, sowie Samstag und Sonntag.

In der zweiten Hälfte des Jahres haben wir zusätzlich viele eigene Projekte durchgeführt, z.B. Ausflüge an den Strand etc. an Wochenenden oder in den Ferien.

Fachliche Unterstützung

Da mein Arbeitsbereich in hauptsächlich in der Schule war, gehörte ich zu Schulteam, wo ich stets Unterstützung durch die Direktorin und andere Lehrkräfte erhielt. Es gab eine wöchentliche Besprechung sowie ein Einzelgespräch. In den ersten Monaten hatten wir zudem mit unserer Anleiterin (Gründerin des Heimes und Sozialarbeiterin), die deutschsprachig ist, wöchentlich ein Treffen um Probleme anzusprechen und um Orientierung zu finden. Vierteljährig kam eine größere Auswertung dazu bei der gezielt der Entwicklungsprozess und Ziele und Vorstellungen besprochen werden konnten, bzw. wir uns auf den Abschied vorbereiten konnten.

Vor allem durch die Anleiterin habe ich jederzeit die volle Unterstützung bekommen.

Unterkunft

Zunächst habe ich mir mit einer anderen Freiwilligen ein Zimmer im Heim geteilt mit eigenem Bad. Das war unter der Woche sehr gut, da man so viel schneller eine Verbindung und Vertrauensbasis zu den Kindern aufbauen kann und man nicht alleine ist.

Da am Wochenende des Öfteren Kinder da geblieben sind und wir eigentlich freie Zeit hatten, fiel die Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit sehr schwer, sodass wir mit Unterstützung unserer Anleiterin ein Haus im Dorf anmieten konnten, in dem wir dann unser Wochenende verbringen konnte. Die Kosten wurden aufgeteilt. Die Hälfte übernimmt der Verein, die andere Hälfte wird von den Freiwilligen getragen (ca. 15 € pro Freiwilliger, also nicht viel)

Jedoch empfand ich es als sehr gut die erste Zeit im Heim zu verbringen, das Haus bietet aber natürlich Raum um sich auch mal auszuruhen und auszuschlafen ;)

Lernerfahrung

Ich konnte durch mein FSJ eine völlig andere Welt kennen lernen und habe vor allem unheimlich viel über mich selbst gelernt. Die Arbeit mit den Kindern hat mich sehr bereichert. Ich habe dort verstanden wie wichtig neben etwas zu trinken, zu essen, und einem Schlafplatz die Liebe und Zuneigung für die Entwicklung des Kindes ist und wie wertvoll die Arbeit ist. Darüber hinaus lernt man natürlich sich selbst zurechtzufinden, unabhängig und selbstständig zu sein. Ich habe meine eigenen Grenzen besser kennengelernt und wie ich damit umgehen kann.

Eigenschaften, die ein/e Freiwillige/r für diese Einsatzstelle mitbringen sollte

Weiterempfehlung: Ja

Ich glaube die Einrichtung kann einen unheimlich bereichern.

Natürlich gibt es viel Konflikte, Probleme und schwierige Zeiten jedoch gewinnt man gerade dadurch an Lebenserfahrung. Eine ehemalige Freiwillige die vor 10 Jahren dort war hat mal den Satz gesagt „Ich zehre heute noch von dieser Zeit!“, und besser könnte ich es nicht formulieren.

Die Freiwilligen können nach ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen entscheiden welcher Arbeitsbereich ihnen liegt und die Arbeit vor Ort ist wirklich sehr vielfältig. Man hat jederzeit die Möglichkeit eigene Ideen und Projekte miteinzubringen und zu verwirklichen. Auch fachlich ist die Arbeit sehr professionell, sodass ich für mein Studium (Soziale Arbeit) mein Praxissemester dort verbringen werde um einen anderen Arbeitsbereich zu vertiefen.

1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!