Beschreibung für die Einsatzstelle Casa Walter Zielke der Entsendeorganisation Forum für Internationale Friedensarbeit e.V. vom August 20141
Ich hatte vier verschiedene Projekte. In dem Jungeheim der Casa Walter Zielke ging es darum Jungs im Alter von 15 bis 21 Jahre über die Nachmittagszeit zu beschäftigen. Von Lernen bis ins Schwimmbad gehen ist alles dabei. Man ist in der Arbeit hier sehr frei, nur das Abendessen muss um siebzehn Uhr von uns zubereitet werden. In der Villa Industrial, einer Hausaufgabenbetreuung in eines der ärmsten Viertel San Felipes, war es meine Aufgabe den Kleinen dabei zu helfen oder auch einfach nur mit ihnen zu spielen. In der Altentagesstätte Hogar de Cristo habe ich bei der Mittagessenszubereitung geholfen und Zeit mit den Sebioren verbracht. Das vierte Projekt, ein Mädchenheim im Nachbarort in Los Andes, ist ähnlich wie die Casa Walter Zielke , nur dass es halt Mädchen sind. Dementsprechend unternimmt man andere Aktivitäten wie mit den Jungs.
Mein Tagsablauf war jeden Tag anders. Zweimal die Woche ging es morgen ins Hogar de Cristo und die Nachmittage waren ab 16 Uhr mit den anderen drei Projekten belegt (2x Casa Walter Zielke, 1x Mädchenheime, 2x Villa Industrial). je nach Projekt kommt man und 19.30 Uhr oder um 22 Uhr nache Hause, dafür fängt der Tag aber auch frühestens um 11 Uhr an.
Es gibt verschiedenen Ansprechpartner bei Problemen, ich Chile sowie auch in Deutschland. Fachliche Unterstützung kann man es aber eher nicht nennen, weil man so frei ist in seiner Arbeit, dass man sie außer bei organisatorischen Dingen nicht braucht.
Ich habe mit meinen drei Mitfreiwilligen in einem kleine Häuschen gewohnt. Man darf hier keinen deutsch Standard erwarten und durch das Alter des Hauses ist auch nicht mehr alles einwandfrei, aber trotzdem ist es super gemütlich und es hat Flair. Man fühlt sich rundum wohl und hat alles was man braucht.
Viele Dinge, die mir jetzt wahrscheinlich noch gar nicht so bewusst sind. Auf jeden Fall bin ich offener und selbstsicherer geworden. Ich habe gelernt, dass bei 30min Verspätung die Welt nicht untergeht, dass man Eigeninitiative und Motivation zeigen muss um etwas auf die Beine zu stellen, dass man Menschen mit einem Lachen und einem netten Satz so viel geben kann und so vieles mehr. Ich könnte hier wahrscheinlich tagelang schreiben, doch leider fällt mir jetzt auf Anhieb nicht alles ein. Soweit ist klar: Man lernt fürs Leben!
Ihr sammelt so viele Erfahrungen in einem Jahr, die irh einem Jahr in Deutschland niemals sammeln hätten könntet. Gute Erfahrungen, wie auch schlechte, doch man lernt aus allen ein klein bisschen! Habt den Mut von zuhause wegzugehen und ein Jahr in einer fremden Kultur zu leben!
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!