Beschreibung für die Einsatzstelle Vwawa Convent ISRA der Entsendeorganisation Caritasverband Hildesheim e.V. vom März 20141
Wir (zwei Freiwillige) habe bei Nonnen in einem Konvent gewohnt. Jeden Morgen mussten wir vor dem Frühstück in die Frühmesse. Von 8-12 Uhr haben wir im Kindergarten gearbeitet. Es gab zwei Klassen, und wir haben jeweils eine unterrichtet. Unsere Aufgabe war es den Kindern lesen und Schreiben, sowie Rechnen und Englisch beizubringen, was bei so kleinen Kindern (2-5 Jahre) allerdings ziemlich schwer und eher erfolglos war. Ich habe es mir darum irgendwann zur Aufgabe gemacht den Kindern Farben, Tiere und Lieder beizubringen um sie eher auf das Lernen im Allgemeinen als auf Lesen und Schreiben vorzubereiten. Nach der Arbeit haben wir im Haushalt und auf dem Feld geholfen und im Chor gesungen.
Zusammen mit uns zwei Freiwilligen haben eine Lehrerin und eine Schwester mit uns gearbeitet. Die Schwester versuchte und so viel wie möglich zu helfen, die Lehrerin hat allerdings wenn wir da waren kaum gearbeitet und mir die Klasse alleine überlassen. Das war besonders am Anfang wegen der Sprachbarriere sehr ärgerlich, weil ich die Kinder nicht verstand und sie mich nicht. Am Ende klappte es jedoch ziemlich gut und ich war froh wenn ich die Klasse alleine unterrichten konnte, ohne die Lehrerin.
Meine Unterkunft war sehr gut, die Schwestern waren super nett, wie eine kleine Familie, ich hatte ein eigenes kleines Zimmer, kein fließendes Wasser, dafür aber Strom und bei bedarf auch Internet. Außerdem wurde unser Convent nachts von zwei Wächtern bewacht. Alles in allem habe ich mich sehr wohl gefühlt in der Unterkunft.
Im Generellen hat sich durch meinen Freiwilligendienst mein Weltbild ein bisschen verschoben. Ich habe gemerkt dass ich über viele Sachen viel zu wenig weiß um mir überhaupt eine Meinung darüber bilden zu können. Besonders was die Entwicklungs"zusammenarbeit" angeht muss ich vieles was ich vorher befürwortet habe nochmal neu überdenken. Ich habe also gelernt dass nicht immer alles nur schwar und weiß ist, sondern dass es im grunde unendlich viele Möglichkeiten gibt sein Leben zu leben.
Ich habe auch gelernt andere Menschen besser einzuschätzen, darauf zu reagieren wie es anderen geht und mich dementschprechend ihnen gegenüber zu verhalten. Ich habe gelernt wie ich selbst auf andere Menschen wirke und dass mein Selbstbild dabei eine große Rolle spielt. Ich habe gelernt in stressigen und unangenehmen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und ich habe gelernt dass nicht immer alles perfekt sein muss, und dass man auch mal mit weniger auskommt. Ich habe gelernt mich um andere zu kümmern und meinen Stolz manchmal zurück zu stecken. Ich habe ziemlich viel gelernt glaub ich ;)
Ich finde dass die Organisation sich sehr gut um jeden einzelnen Freiwilligen gekümmert hat. Die Vorbereitungs-, Zwischen- und Nachbereitungsseminare waren alle sehr gut und vorallem intensiv. Natürlich waren zwischendurch auch Sachen über die man sich geärgert hat, aber ich glaube nicht dass das irgendwie zu vermeiden ist. Alles in allem eine vertrauensvolle Organisation, die viel Arbeit in ihre Projekte und in die Betreuung ihrer Freiwilligen steckt.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!