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Erfahrungsbericht für Asociación San Juan

Beschreibung für die Einsatzstelle Asociación San Juan der Entsendeorganisation Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. vom November 20141

Typischer Tagesablauf

8:45 Begrüßung und Betreuung der Betreuten, die mit den Transporten ankommen.
9:00 Gemeinsamer Morgenkreis mit Gesang, Ausblick auf den Tag, ...
9:15-11:30 Arbeit und Betreuung einer Gruppe Betreuter in der Kerzenwerkstatt, gemeinsam mit dem Werkstattleiter
11:30-12:00 Begleitung der Betreuten beim Frühstück und körperlicher Hygiene
12:00-13:45 Arbeit und Betreuung einer Gruppe Betreuter in der Wollwerkstatt + Decken des Mittagstisches
13:45-14:00 Aufräumen und ordnen der Werkstatt
14:00-14:45 Gemeinsames Mittagessen, Begleitung der Behinderten beim Essen falls nötig
14:45-15:45 Gemeinsames Aufräumen, Ordnen und Putzen aller Bereiche der Einrichtung (Küche, Bäder, Räumlichkeiten, Hof, ...) und Begleitung der Betreuten bei der körperlichen Hygiene
15:45-16:00 Endkreis mit Gesang, Ausblick auf den morgigen Tag usw.
16:00 Begleitung der Betreuten zu ihren Transportfahrzeugen

Montags und mittwochs ging es bei mir so weiter:
16:15-16:30 Vorbereitung des Snacks für die Kinder der Nachmittagsgruppe
16:30-18:30 Betreuung einer Gruppe größtenteils nicht behinderter Kinder im Alter von 5-9, Freizeitaktivitäten, Spiel, Aufgaben im Bauernhof, ...
18:30-19:30 Aufräumen der Räumlichkeiten (Küche, Saal, ...)

Fachliche Unterstützung

In den Zeiten außerhalb der Werkstätten war man als Freiwilliger einer Gruppe Behinderter mit einem Tutor zugeteilt, der einen unterstützt und begleitet hat.
In der Werkstatt gab es immer jeweils einen Werkstattleiter, die allerdings zeitweise die Arbeit auch an uns übergeben, um anderweitig Aufgaben zu klären bzw. die Gruppe Betreuter wird aufgeteilt.
In der Kinderbetreuung war ich als Freiwillige einer ausgebildeten Mitarbeiterin zugeteilt, gemeinsam haben wir die Gruppe geleitet.

Unterkunft

Ich habe mit 4 weiteren Freiwilligen in einer Wohnung 5 Minuten entfernt von der Einsatzstelle gewohnt. Jeder hatte ein eigenes, möbliertes Zimmer, zudem hatten wir eine große Küche, ein Esszimmer mit Wohnzimmer, zwei Innenhöfe, ein großes Bad und einen Waschraum. Die Wohnung war sehr schön, allerdings hatten wir die ersten Monate mit einem Wasserschaden aus der oberen Wohnung zu kämpfen, nachdem der behoben war, kam Schimmel auf, den wir entfernen mussten. Bei diversen Kleinigkeiten konnten wir aber immer bei der Leitung der Einsatzstelle anfragen und es wurde uns so schnell wie möglich geholfen.

Lernerfahrung

Viele Sachen!
Ich kann jetzt fließend und einigermaßen richtig spanisch sprechen. Weiß, mit verschiedenen Personen mit Behinderung umzugehen und zu lernen, sie einzuschätzen, außerdem, eine andere Person zu wickeln/füttern/waschen/.... Kann verschiedene künstlerische Sachen aus Wolle herstellen, zudem auch Kerzen. Habe gelernt, besser mit stressigen und/oder schwierigen Situationen umzugehen. Habe gelernt, dass es wichtig ist, zu sagen, wie man sich fühlt, um eine Verbesserung im Umfeld zu bewirken. Kann Salsa tanzen und Kitesurfen!

Eigenschaften, die ein/e Freiwillige/r für diese Einsatzstelle mitbringen sollte

Weiterempfehlung: Ja

Es gab zwar viel Stress mit der Leitung und viel Streit zwischen den Mitarbeitern, außerdem fehlt an manchen Stellen die fachliche Begleitung in der Arbeit mit den Behinderten, trotzdem war immer jemand da, wenn man ein Problem oder eine Frage hatte (und sich getraut hat, zu fragen), es gab keine gefährlichen Situationen, bei denen wir alleine gelassen wurden, wir wurden gut in die Arbeit mit eingebracht und eingearbeitet und uns wurde Selbstständigkeit im Umgang mit den Betreuten zugetraut. Zudem ist es vorteilhaft, nicht in der Einsatzstelle zu leben sondern gemeinsam eine Wohnung außerhalb zu haben, so hatten wir stets einen Rückzugsort für uns allein. Die Menschen in der Einsatzstelle sind, wenn man sie näher kennen lernt, alle wirklich toll und sind es wert, sie alle kennen zu lernen!

1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!