EO-Bereich | grenzenlos e.V. | Nutzungsbedingungen | Impressum

Erfahrungsbericht für Wiñay

Beschreibung für die Einsatzstelle Wiñay der Entsendeorganisation Bolivianisches Kinderhilfswerk e.V. vom Mai 20141

Typischer Tagesablauf

Hausaufgabenbetreuung, Betreuung von Vorschulkindern, Jugendtreff

Der Tagesablauf war je nach Tag unterschiedlich, es gab also keinen typischen Tagesablauf.
Manche Tage begannen vormittags mit der Hausaufgabenbetreuung in einer Art Gruppenraum außerhalb meines Viertels, zu dem ich zu Fuß hin ging. Nach der Hausaufgabenbetreuung gab es manchmal noch die Möglichkeit eigene Projekte, wie Mal- und Bastelaktionen durchzuführen. Danach hatte ich Zeit zu meiner Gastfamilie zurückzulaufen, um Mittag zu essen. Im Anschluss, gegen Nachmittag, ging ich in den Gruppenraum in meinem Viertel und half wieder bei der Hausaufgabenbetreuung und bei der Betreuung der Vorschulkinder. An manchen Tagen hatte ich feste Kurse, wie z.B Jonglier- oder Englischkurse. Abends gab es an manchen Tagen der Woche eine Art Jugendtreff im benachbarten Viertel, wo ich auch mit für die Hausaufgabenbetreuung zuständig war. Auch an Wochenenden gab es je nach Monat bestimmte Feiertlichkeiten, an denen wir Feste,Theater, besondere Spielaktionen oder Tuniere durchgeführt haben.

Fachliche Unterstützung

Es gab neben einem anderen deutschen Freiwilligen auch andere Freiwillige aus den jeweiligen Vierteln, mit denen ich die Arbeit aufteilen konnte und die mich auch unterstützten. Bei eigenen Projekten hätte ich mir mehr Unterstützung erhofft, denn die Durchführung war sehr schwierig und gestaltete sich besonders am Anfang des Freiwilligendienstes als besondere Herausforderung.

Unterkunft

Ich habe in einer Gastfamilie unter eher ärmlicheren Verhältnissen gewohnt. Oft hatte wurde ich als "Person mit Sonderstatus" behandelt, was mir sehr unangenehm war. Als einzige Person im ganzen Haus hatte ich ein Zimmer für mich alleine. Oft gab es kein fließendes Wasser. Mein Gastvater kam oft betrunken nach Hause. Es gab nervige Hunde im Viertel, die das Nach Hause kommen nachts des Öfteren erschwerten. Ich musste mich sehr anpassen, was mir am Anfang nicht sehr leicht fiel.

Lernerfahrung

Selbstständigkeit, Selbsvertrauen, ach vieles. Nicht nur Eigenschaften und Kompetenzen, sondern einfach vieles, was sich nicht kurz in mit ein paar Wörtern beschreiben lässt. Auf jedenfall habe ich gelernt, viele Dinge in anderen Ländern, besonders in Deutschland, nicht für selbstverständlich zu nehmen und mit ganz anderen Augen aus einem ganz anderen Blickwinkel zu sehen und zu hinterfragen.

Eigenschaften, die ein/e Freiwillige/r für diese Einsatzstelle mitbringen sollte

Weiterempfehlung: Ja

Es gibt viele Aufgaben und Tätigkeiten, die von einem Freiwilligen in diesem Projekt übernommen werden können. Besser sind tatsächlich mehrere Frewillige, sodass die Aufgaben aufgeteilt werden können und man sich verschiedene Schwerpunkte setzen kann. Da es viel Durchsetzungsvermögen erfordert, ist es meiner Meinung nach wichtig, schon Erfahrung in der Kinder- und Jugendarbeit zu haben. Auch ist es von Vorteil, wenn man besondere Kenntnisse hat, die man in ein Projekt mit einbringen kann und an die Kinder und Jugendlichen weitervermitteln will. Auch ist es eine spannende Erfahrung in einem Viertel außerhalb des Zentrums zu arbeiten, denn die Verhältnisse sind andere.

1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!