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Erfahrungsbericht für Beit Horim Rishonei HaCarmel Dori Korn

Beschreibung für die Einsatzstelle Beit Horim Rishonei HaCarmel Dori Korn der Entsendeorganisation Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. vom Mai 20141

Typischer Tagesablauf

Ich habe Holocaustüberlebende auf ihren Zimmern besucht und verschiedenste Dinge mit ihnen gemacht - je nach Bedürfnissen: Zeitung vorlesen, Rummicub spielen, Briefe schreiben, gemeinsam Essen und unterhalten, einkaufen gehen, undundund...es ging vor allem darum, Zeit miteinander zu verbringen.
Außerdem habe ich zwei Gruppenangebote gehabt (eine Politikdiskussionsgruppe und eine Gymnastikgruppe) und einen Tag pro Woche auf der Pflegestation gearbeitet, Hände von Demenzpatienten eingecremt und beim Essen geholfen. Die Tätigkeit auf der Pflegestation wurde mir angeboten, ich hätte es aber nicht machen müssen, wenn cih nicht gewollt hätte.

Fachliche Unterstützung

Es gab eine Sozialarbeiterin, die mir meine "Klient_innen" zuteilte, mit der ich mich 1x pro Monat zu Auswertungsgesprächen traf und die mich überall vorstellte. Sie hat mich auch immer wieder ermutigt, zu besonderen Anlässen Angebote zu machen.
Auf der Pflegestation wurde ich von den Pflegekräften angelernt und langsam an die Tätigkeiten herangeführt - das war toll, sie waren supergeduldig mit mir, obwohl wir gerade zu Beginn keine gemeinsame Sprache hatten!
Die Gymnastikgruppe habe ich zu Beginn gemeinsam mit einer Physiotherapeutin geleitet, die mir viele Übungen gezeigt hat.
Außerdem hat mich die Sekräterin oft in die Vorbereitung von Feierlichkeiten etc. eingebunden.

Unterkunft

Ich wohnte in einer alteingesessenen Freiwilligen-WG mit 3 anderen Freiwilligen von ASF im Stadtviertel Merkaz HaCarmel. Jede_r hatte ein eigenes Zimmer, die Wohnung war voll ausgestattet, aber etwas abgewohnt. Aber das ist in Ordnung im Freiwilligenleben.

Lernerfahrung

Viel zu viel, um es in solch einen Kasten zu schreiben :) Es war unbeschreiblich! Hebräisch; Arabisch; 3 Stück Kuchen an einem Nachmittag essen, um keine_n Klient_in zu verärgern; Backen; Vermitteln im Streitfall; pflegerische Tätigkeiten; Geduld; viel Reden, wenn jemand einem zuhören möchte; jüdische Feiertagsrituale; undundund...

Eigenschaften, die ein/e Freiwillige/r für diese Einsatzstelle mitbringen sollte

Weiterempfehlung: Ja

Definitiv! Den Alten Menschen geht es dort sehr gut, dort würde ich auch alt werden wollen. Man kann seine eigenen Interessen miteinbringen, wird liebevoll empfangen, lernt viel über sich selbst und hat viel unterstützung durch die Kolleg_innen. Toll!

1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!