Beschreibung für die Einsatzstelle Beit Horim Anita Miller Cohen der Entsendeorganisation Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. vom Juni 20141
Im "Elternheim", so werden die betreuten Altersheime in Israel genannt, bestand meine Aufgabe darin, die Bewohner in ihrem Alltag zu begleiten. Ich habe den Bewohnern bei ihren Einkäufen geholfen, Arzttermine organisiert und auch auf dem Weg begleitet, wenn die Hilfestellung gefordert wurde. Zusätzlich habe ich zwei Mal die Woche ein Programm für die Bewohner angeboten und hierbei wird den Freiwilligen freigestellt, nach ihren Interessen etwas auszuwählen. Egal ob es Tanzen, Singen, Spielen oder Kreuzworträtsellösen ist. Des weiteren helfen wir Freiwilligen in der Pflegestation Essen zu reichen und helfen bei den Programmen.
Doch meine Hauptaufgabe bestand darin für die Bewohner da zu sein, ein offenes Ohr zu haben, Fragen über die Familie zu stellen und bei Kaffee und Kuchen die neusten Begebenheiten im Elternheim zu erfahren. Auf diese Weise werden intensive Freundschaften aufgebaut und man wird ein Teil "der Familie".
Das Elternheim besteht aus zwei Stationen und für jede Station gibt es Sozialarbeiter, die für die Organisation und Vermittlung von Informationen und bei allen Anliegen der Mitarbeiter behilflich sind. Zudem bekommt jeder Freiwillige einen Supervisor, der die Einarbeitung vornimmt und bei persönlichen Fragen, die nicht primär die Arbeitsabläufe betreffen, behilfich sein kann.
Als Freiwillige / Freiwilliger in Tel Aviv wohnt man mit den drei weiteren Freiwilligen in einer netten WG am Rande der Stadt. Es ist zwar nicht das Zentrum, aber man erreicht den Strand und das Zentrum in 30 min zu Fuß. Zudem gibt es in der Nähe viele Busstationen.
Die Wg ist groß und gemütlich und das Zusammenleben mit den anderen ASF Freiwilligen macht wirklich viel Spaß.
Freiwilligendienste erweitern immer den eigegen Horizont und man wird vor neue Aufgaben gestellt.
Besonders in Tel Aviv, in dem Projekt habe ich den Umgang mit älteren Menschen gelernt und viel Ruhe und Verständnis aufzubringen. Diese Eigenschaften klingen so unwichtig doch erst mit der zeit bemerkt man die Veränderung in einem.
Auch der Umgang mit neuen Kulturen und eine allgemeine Offenheit gegenüber neuen Sitation sind das, was ich aus dem Freiwilligenjahr mitgenommen habe.
WICHTIG ! was ich hier nicht angeben konnte: Die Projekte in Israel sind immer Kombiprojekte, welche mehrere Themenbereiche abdecken. Ich war nicht nur im Elternheim, sondern habe auch in einem Forschungsinstitut für Antisemitismus und Rassismus (Kantor Center- for the Study of Contemporary European Jewry) gearbeitet und musste in diesem Zusammenhang Artikel für Datenbanken verfassen, bereits vorhandene Artikel kontrollieren, Kongresse, die in diesem Zusammenhang organisiert wurden begleiten. Das beste daran ist, dass es auf dem Kampuss der Universität in Tel Aviv ist und somit viele Möglichkeiten öffnet, sein Arbeitsfeld zu erkunden und auch andere Forschungsinstitute kennenzulernen.
Die Arbeitsaufteilung liegt bei 20 Prozent der Zeit im Forschungsinstitut und 40 Prozent im Elternheim.
Dieses Kombiprojekt verbindet historische Arbeit mit der sozialen Arbeit. Die Aufgaben sind weit gefächert und die Themenfelder, soweohl im Elternheim, als auch im Institut sind frei zu wählen. Die Abwechslung war genau das Richtige für mich.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!