Beschreibung für die Einsatzstelle Innisfree Village der Entsendeorganisation Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. vom Juni 20141
Ich lebte in dem "Innisfree Village" in Virginia, welches wunderschön mitten in den Blue Ridge Mountains liegt. Dieses Dorf bestand aus 11 Häusern, in denen Freiwillige verschiedenster Nationen gemeinsam mit Menschen mit geistiger Behinderung (eher selten körperliche Behinderung) lebten.
Unsere Aufgaben bestanden darin, sich um unsere Mitbewohner zu kümmern - Essen kochen, Medikamente geben, Zähne putzen, Gutenachtgeschichten lesen o.ä. und unter der Woche in den "Workstations" mitzuhelfen. Hier gab es einen Gemüse- und einen Kräutergarten, eine Bäckerei, eine Weberei, eine Tischlerei und eine Gemeinschaftsküche.
Ein Tag begann um ca. 8 Uhr mit dem Frühstück, um 9 Uhr ging es für alle im Haus in die unterschiedlichen Workstations, wo man 1 1/2 h arbeitete. Danach gabs Mittagessen und dann nochmal 3 h arbeiten in den Workstations. Danach konnte man individuell seine Zeit verbringen, meistens gab es gegen 17 Uhr Abendessen und die meisten "Coworker" (Menschen mit Behinderung) wurden ab ca. 20 Uhr ins Bett gebracht.
Insgesamt war man in Innisfree in seinem Tagesablauf recht flexibel, hauptsache es war mit den Hausmitbewohnern abgeklärt und die Aufgaben waren gerecht verteilt.
Am Anfang des Dienstes bekamen wir eine Woche eine komplette Einführung mit Erklärungen zu Besonderheiten der verschiedenen Menschen mit Behinderung, die in dem Dorf lebten. Außerdem bekommt jeder neue Freiwillige im Dorf eine "Contact person", die sich in der ersten Zeit besonders um einen kümmert und erste Ansprechperson ist. Aber insgesamt sind alle sehr offen und helfen, falls es Probleme gibt.
Einmal die Woche gibt es ein Treffen, bei dem aus jedem Haus ein Freiwilliger teilnimmt und bei dem spezielle Probleme gemeinsam besprochen werden können.
Die Unterkunft war wunderschön. Ich lebte in dem Haus Meadow und hatte ein schönes großes Zimmer mit Blick auf die Blue Ridge.
Das Schöne in den kleinen Dingen zu sehen :)
Ich würde auch sagen, dass meine soziale Kompetenz doch sehr gesteigert wurde und die Fähigkeit, alleine zu leben und für Andere Verantwortung zu übernehmen.
Innisfree Village liegt wunderschön und hat einen einmaligen Zusammenhalt zwischen den Freiwilligen. Andere Freiwillige, die mich besuchen kamen, haben es als "das Paradies" bezeichnet. Dem kann ich nur zustimmen.
Man sollte allerdings ein gutes Gleichgewicht finden zwischen "Nein-sagen-Können" und arbeiten. Man sollte beispielsweise nicht den ganzen Tag hinter dem Laptop hängen, aber gleichzeitig sich auch nicht ausnutzen lassen :)
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!