Beschreibung für die Einsatzstelle CEGES-SOMA der Entsendeorganisation Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. vom Juli 20141
Ich erledigte einerseits verschiedene Archivarbeiten zur Unterstützung der Historiker und hatte andererseits die verantwortungsvolle Aufgabe, ein Projekt zur Migration von Deutschen nach Belgien zwischen 1933 und 1940 koordinieren zu dürfen. An diesem Projekt arbeiteten die ASF-Belgien-Freiwilligen gemeinsam zu den Biographien der Immigranten. Wir sammelten Informationen anhand von Archivdokumenten und führten Interviews mit Familienangehörigne der Flüchtlinge. Es fanden im CEGES auch regelmäßig Seminare zu verschiedenen historischen Themen statt, an denen ich teilnehmen konnte. Ich erhielt also einen tollen Einblick in die Arbeit von Historikern und die Abläufe in einer wichtigen staatlichen Institution.
Um mich mehr sozial betätigen zu können, arbeitete ich einen Tag pro Woche in der Organisation Convivial, die Flüchtlingen hilft, sich in Belgien einzugliedern und ihr Leben hier aufzubauen. Dort konnte ich im Bereich „materielle Hilfe“ beim Verteilen von Kleidung, Geschirr, Möbeln und Lebensmitteln richtig mit anpacken und stand so in direktem Kontakt mit den Flüchtlingen. Diese vielfältigen Kontakte mit Menschen verschiedenster Nationalitäten waren nochmal auf eine ganz andere Weise bereichernd als die Arbeit in dem Geschichtsforschungszentrum.
Außerdem hatte ich die Gelegenheit, Niederländisch zu lernen, da das CEGES-SOMA eine föderale Einrichtung ist.
Bei den Archivarbeiten wurde ich von den jeweiligen fachlichen Zuständigen des CEGES unterstützt. Bei der Koordination des Freiwilligenprojektes unterstützten mich mein Chef und vor allem die Landesbeauftragte sehr stark. Außerdem hatte ich eine für mich verantwortliche Kollegin, die ich immer um Rat bitten konnte.
Bei Convivial hatte ich ebenfalls eine für mich verantwortliche Kollegin und ich lernte ganz einfach "by doing".
Ich lebte mit einer Studentin in unserem eigenen Bereich im Haus eines Belgiers, der mich immer bei allen Problemen des Alltags unterstütze und zu dem ich einen herzlichen Kontakt hatte.
Wie bereichernd mein Freiwilligendienst war, kann man garnicht ausdrücken...: Sprache und Kultur (kennen)lernen, Selbstständigkeit, intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte und Sensiblisierung für politische Themen, tolle Mitfreiwillige, Offenheit für andere Menschen und Kulturen, ......
Wer generell Lust hat auf eine Arbeit in einem geschichtlichen Projekt, ist hier richtig. Es ist das Potential da, seine eigene Ideen zu verwirklichen. Doch wenn man nur darauf wartet, vorgesetzte Aufgaben zu erledigen, braucht man auch ein gewisses Durchhaltevermögen.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!