Beschreibung für die Einsatzstelle Unidad de Educación Especializada der Entsendeorganisation Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. vom Dezember 20141
Ich habe in verschiedenen Klassen den/die LehrerIn in allen Aktivitäten mit den Kindern und Jugendlichen unterstützt, dazu gehörte v.a. die Begleitung beim Essen und Hygiene sowie je nach Stundenplan die Arbeit in einem als kleine Bäckerei umgerüsteten Raum, in einer Malwerkstatt, in einer kleinen Schreinerei und in einem Gewächshaus. Daneben haben wir bei vielen Ausflügen, spielerischen und sportlichen Aktivitäten den Schulalltag etwas bunter gestaltet.
Abgesehen von der Zusammenarbeit mit dem/der jeweiligen LehrerIn und Gesprächen mit unserem Ansprechpartner nahm ich an einigen Versammlungen der Lehrer teil. Extra Workshops oder Schulungen im Bereich der Arbeit mit Kindern mit Behinderung gab es aber nicht.
Die Unterkunft war sorgfältig ausgesucht und sehr sicher für uns Freiwillige; wir wohnten die erste Zeit in einem Konvent der katholischen Kirche. Unser Wunsch, den Ort dann aus persönlichen Gründen zu verlassen und zu einer Lehrerin der Schule zu ziehen, wurde ohne Diskussionen akzeptiert.
Zum einen habe ich die heilpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen schätzen gelernt. Darüberhinaus habe ich mir während des Jahres und v.a. danach viele Gedanken gemacht über meine Position in der Welt als privilegierter Mensch aus einem westlichen Land sowie über alltägliche koloniale und rassistische Kontinuitäten in meinem Heimatland und in meinem Gastland. Ich habe gelernt, viele Dinge, die mir selbstverständlich vorkamen, und unsere Denkmuster (die weiterhin kolonial geprägt sind) zu hinterfragen und kritisch zu sehen.
Die LehrerInnen haben uns sehr herzlich aufgenommen und ich habe mich zu jeder Zeit in der Einrichtung wohl gefühlt. Die Arbeit war sehr bereichernd und schön.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!