Beschreibung für die Einsatzstelle L'Arche Bruxelles der Entsendeorganisation Internationaler Bund Südwest gGmbH (IB) - IB VAP Kassel vom Januar 20151
Die Arbeit besteht darin, den Bewohnern des Hauses, in dem man lebt, im Alltag zu helfen.
Morgens um 7 diejenigen wecken, die nicht selbstständig aufstehen. Man arbeitet zu zweit. Das heißt, einer kümmert sich um die Männer, der andere um die Frauen. Bei uns haben die Frauen etwas mehr Zeit in Anspruch genommen, also hat die andere Person Kaffee etc. vorbereitet. Der Frühstückstisch wird abends schon vorbereitet, sodass am nächsten Morgen nur noch ergänzt werden muss. Insgesamt musste man also dafür sorgen, dass alle mit Frühstück im Bauch und sauber angezogen um halb 9 zur Arbeit gehen konnten.
Die Bewohner sind dann bis 4 an der Arbeit. In der Zwischenzeit wird geputzt, aufgeräumt und was sonst so erledigt werden muss. 1x die Woche gibt es ein Treffen mit allen Mitarbeitern des Hauses während dieser Zeit.
Ab 4 kommen alle so langsam nach Hause. Dafür wird vorher eine Art Nachmittagssnack vorbereitet, den dann alle gemeinsam zu sich nehmen. Es geht darum, sich von der Arbeit zu entspannen.
Im Laufe des Nachmittags gehen manche baden, wer Hilfe braucht, dem wird geholfen, der Rest ist selbstständig. Manche haben auch Termine, zu denen sie begleitet werden.
Abends gibt es gegen 7 Uhr gemeinsames Essen, das mit einem Gebet eingeleitet wird. Es wird gewartet, dass jeder bedient wurde, bevor man anfängt.
Nach dem Abendessen lässt man den Abend ruhig ausklingen. In meinem Haus haben wir immer zusammen Tee getrunken, Musik gehört oder was vorgelesen. Am Wochenende wird meist ein Film geguckt. Um 9, halb 10 sind dann alle ins Bett.
Dabei brauchen ein paar auch Hilfe. Das sind meist einfache Erinnerungen, sich zu waschen und Zähne zu putzen. Oder auch einfach die Aufforderung, langsam doch mal schlafen zu gehen.
Jedes Haus hat mindestens 2 Chefs, die in der Regel alle sehr freundlich und offen waren. 1x wöchentlich gibt es in jedem Haus eine Sitzung aller Mitarbeiter des Hauses, um mögliche Probleme zu besprechen und was so ansteht.
Ich habe in dem Haus, in dem ich gearbeitet habe, auch gewohnt. Ich hatte ein eigenes großes Zimmer mit Waschbecken. Das Haus hat insgesamt 3 Bäder und insgesamt 5 Toiletten gehabt und war insgesamt auch sehr groß, obwohl wir dort mit 7 Behinderten und 4 Freiwilligen gelebt haben.
Geduldig zu sein, Verantwortung zu übernehmen, einfach selbstständig zu werden und einen großen Haushalt zu führen!
Und wie wichtig es ist, anderen zu zeigen, dass sie was Besonderes sind.
Man lernt sehr viel für sich und die Bewohner sind wunderbar herzlich. Auch Brüssel ist eine wunderbare Stadt.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!