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Erfahrungsbericht für Lao Youth Union - Youth Vocational Training Center

Beschreibung für die Einsatzstelle Lao Youth Union - Youth Vocational Training Center der Entsendeorganisation Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen - Anhalt e.V. vom April 20151

Typischer Tagesablauf

Ich habe bei der Lao People’s Revolutionary Youth Union (LYU) als Englischlehrer gearbeitet. Der „Youth Vocational Training Center" ist eine Art Abendschule, in der Kinder und Jugendliche nach ihrem normalen Unterricht/College jeden Abend für eine Stunde Englisch lernen - Montag bis Freitag.
Ich hatte unter der Woche jeden Tag drei Unterrichtsstunden (17-20 Uhr), die jeweils etwa 50 Minuten dauern. Montag bis Donnerstag unterrichtete ich jeden Tag dieselben drei Klassen. Die Freitage verbrachte ich jede Woche in anderen Klassen.
Ich hatte in einer Klasse Schüler im Alter von 7 bis 20 Jahren, deren Niveau etwa so weit auseinander ging wie deren Alter - obwohl das eine mit dem anderem nicht zwangsläufig zusammenhängt.
Einmal alle drei Monate sind eine Woche lang Examen, deren Durchführung und Nacharbeitung ebenfalls in meinem Aufgabenbereich lag.
Morgens bekamen meine Mitfreiwillige und ich zudem täglich von unserer Mentorin Lao-Unterricht.

Fachliche Unterstützung

Das Englisch-Niveau der Schüler ist im Gegensatz zum Partnerprojekt in Nonsavang (im Norden von Laos) sehr niedrig. Selbstverständlich lief der Unterricht von meiner Seite aus einsprachig ab, doch da wir nicht genug Lao sprachen, um manche Fragen zu beantworten, hatten wir (theoretisch) in jeder Stunde eine/n laotische/n Englischlehrer/in mit drinsitzen, der/die uns half, wenn mehrmaliges Erklären, Körpersprache und Zeichnungen versagten.
Manchmal habe ich mit dem Lehrer zusammengearbeitet, manchmal hat er einfach nur hinten drin gesessen und zugeschaut oder währenddessen Klausuren kontrolliert, oft war ich aber auch alleine, weil der laotische Lehrer einen kranken Kollegen vertreten musste.

Ins Unterichten wurden wir mehr oder weniger mit der Praktik "Learning by doing" geworfen. Die ersten paar Tage jedoch konnten wir noch unseren laotischen Kollegen zuschauen und von ihnen etwas lernen. Bei Fragen stießen wir jedoch stets auf offene Ohren.

Unterkunft

Ich wohnte in einem kleinen Appartment, einer Art "Ein-Raum-Wohnung" mit einem Zimmer (mit einer dünnen Matte unter einem Moskitonetz), dahinter ein kleines Bad mit einer Toilette (mit Eimer zum Spülen) und einer kalten Dusche und dazwischen einer Art Flur, wo unsere Waschmaschine stand.
Meine Mitfreiwillige wohnte im identischen Appartment direkt daneben, bei ihr hatten wir unser Geschirr und einen kleinen elektrischen Wok.
Unsere Unterkunft war direkt neben dem größten Markt der Stadt und nahe der Schule, so dass alles sehr leicht zu erreichen war.

Lernerfahrung

Dieses Jahr war ein besonderes Jahr, eines, das ich wohl nie vergessen werde und an das ich mich gerne erinnere. Laos hat mir so viel gegeben: Lächeln, dass so viele Türen und Herzen öffnet, die Fähigkeit zu warten, Sonnenschein, die Freiheit beim Motorradfahren, Bekanntschaften und Freundschaften, die beste Art spontan 30 Anfänger zu unterrichtet, ein allererstes Eigenheim, eine neue Sprache, neue Verständnisse und nicht zuletzt eine tiefe Verbundenheit; die Erkenntnis, dass auf der ganzen Welt Freunde leben – man muss es nur wollen.

Eigenschaften, die ein/e Freiwillige/r für diese Einsatzstelle mitbringen sollte

Weiterempfehlung: Ja

Ich finde den Englisch-Unterricht sehr wichtig für die jungen Schüler und Schülerinnen. Und auch wenn vieles aus europäischer Sicht vielleicht nicht so top organisiert war, so hatte ich doch stets das Gefühl, etwas an diesem Projekt beigetragen zu haben.

1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!