Beschreibung für die Einsatzstelle Rehabilitationszentrum für Opfer von Kriegen und Totalitarismus der Entsendeorganisation Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. vom Mai 20151
Ich besuchte ältere Menschen, die in ihrer Jugend zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert worden waren, und half ihnen bei alltäglichen Aufgaben in Haus und Garten. Außerdem war ich ihnen einfach ein Gesprächspartner und Freund.
Die Unterstützung war sehr gut. Ich wurde durch eine im Rehazentrum arbeitende Krankenschwester unterstützt, die meinen Einsatz koordinierte und die ich einmal wöchentlich traf, um von meinen Besuchen zu erzählen. Sie beriet mich auch im Umgang mit den "Klient_innen".
Die Unterkunft war mittelmäßig: in einer Zweier-WG (mit einer Mitfreiwilligen) in einem heruntergekommenen Wohnhaus in einem nicht zentral gelegenen Stadtviertel.
Ich habe Russisch gelernt, habe die ukrainische Mentalität kennengelernt, habe gelernt, mit älteren Menschen umzugehen; außerdem habe ich gelernt, meine eigenen Eltern mehr zu schätzen. Durch das selbständige Wohnen und Arbeiten habe ich gelernt, "auf eigenen Füßen zu stehen" und Verantwortung zu übernehmen. Ich habe gelernt, wie es ist, in einer WG zu leben. Durch den Freiwilligendienst habe ich quasi eine zweite Heimat gewonnen.
Man wird super betreut und hat das Gefühl, willkommen zu sein. Die Arbeit ist sehr dankbar (weil die "Klient_innen" in der Regel geduldig, herzlich und dankbar sind) und macht viel Spaß. Die Arbeit mit älteren Menschen ist auch gut geeignet, um die Landessprache zu lernen. Desweiteren war es ein besonderes Erlebnis, generationsübergreifende Freundschaften zu knüpfen und von den Erfahrungen und Lebensgeschichten meiner "Klient_innen" zu hören.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!
