Beschreibung für die Einsatzstelle Grund- und Mittelschule Sardarapat der Entsendeorganisation Deutsche UNESCO-Kommisson e.V. / kulturweit vom Januar 20161
Die Schule befindet sich in einem Dorf etwa 45 Autokilometer von der Hauptstadt Yerevan entfernt. Dort lernen die Kinder ab der 2. Klasse Deutsch und können ab der 9. Klasse das Deutsche Sprachdiplom (DSD) ablegen. Ich bin jeden Tag mit dem Minibus (Marschrutka) von Yerevan nach Sardarapat gependelt. In der Schule gab es viele unterschiedliche Aufgaben zu erledigen, bspw. die Lehrer bei der Unterrichtsvorbereitung unterstützen, im Unterricht assistieren, eigene Nachhilfestunden vorbereiten und durchführen, sowie Projektfahrten, Freizeitaktivitäten und viel organisatorisches planen. Erwähnenswert finde ich die monatliche Projektfahrt zum deutschen Lesesaal in Yerevan, die die Freiwilligen jedes Jahr mit selbstgesammelten Spenden finanzieren.
Vor Ort konnte ich mich häufig mit meiner Ansprechpartnerin - eine deutsche Lehrerin - austauschen. Sie hat mich in die Freiwilligenarbeit eingeführt und mich auch größtenteils mit Arbeit versorgt sowie bei allem unterstützt. Abgesehen von ihr gibt es zahlreiche Internetseiten, die man für Anregungen konsultieren kann.
Nachdem ich drei Monate in einer typisch armenischen - runtergekommenen, aber gemütlichen - Altbauwohnung im nahegelegenen Provinzstädtchen gelebt habe, bin ich nach dem Zwischenseminar in die Gastfamilie eines anderen Freiwilligen nach Yerevan gezogen. Dort habe ich mich wohler gefühlt: Für uns wurde gekocht (gegen Aufpreis) und das Stadtleben war viel spannender und konnte besser als Ausgangspunkt für Reisen genutzt werden. Allerdings musste ich jeden Tag 1,5h pendeln und mit der Familie war es nicht immer einfach, außerdem war das Bad draußen, was vor allem im Winter sehr unangenehm war. Aber schließlich war das auch eine Erfahrung fürs Leben!
Ich habe gelernt, wie klein die Welt eigentlich ist. Dass ein Ort immer nur so schön ist, wie die Menschen die dort leben und dass daher jeder Ort schön sein kann. Ich habe gelernt, mich an eine vollkommen andere Kultur anzupassen. Ich habe besonders viel über Armenien und den Kaukasus gelernt, aber auch, wie man bei bescheidenen Bedingungen zufrieden sein kann. Aber ich habe auch armenische Tänze gelernt und natürlich die Sprache an sich.
Objektiv betrachtet muss man sich manchmal ganz schön zusammenreißen, aber wo muss man das nicht. Die Pendelei aufs Dorf ist natürlich auch Anstrengend, aber die Herzlichkeit der Lehrer und der Kinder machen die Fahrten wieder wett. In gewissen Dingen verlässt sich die Schule auch auf die/den Freiwillige/n, weshalb man auch Verantwortung übernehmen muss. Beispiele: Visumsanträge, Bewerbungen für PAD/DAAD Bewerbungen, DS-Diplome oder Bewerbunen an deutschen Unis.
1Datum der Bewertung, nicht des Einsatzes!